Schweinezüchter Oskar (Fabian Räffle) und Oberkommissar Posch (Justin Stannage) buhlen im Stück der Heilig-Kreuz-Laienschauspieler um die Gunst von Teilzeitsekretärin Gabi Strobl (Tanja Jung). Foto: Raab Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Theaterverein Heilig Kreuz überzeugt mit seinem neuen Stück um eine ländliche Polizeistation

Albstadt-Ebingen. Beschränktheit, Faulheit und rücksichtsloses Erfolgsstreben sind als zündendes Konfliktpotenzial bei der Premiere des Lustspiels "Dümmer als die Polizei erlaubt" des Theatervereins Heilig Kreuz aufeinander getroffen.

Die Laienspielschar des Theatervereins wuchs einmal mehr über sich hinaus und präsentierte dem Publikum ein Stück, das mit Wortwitz, Gestik und Mimik und einem Handlungsverlauf mit überraschender Wende immer wieder für Lachsalven im restlos ausverkauften Saal sorgte. Auch bei kritischem Hinsehen – es war keine Schwachstelle bei den Darstellern zu finden. Sie alle spielten souverän und schlüpften genau in die jeweilige Rolle, die ihnen wie auf den Leib geschnitten war.

Zum Stück selbst: Im Mittelpunkt des Dreiakters steht die fiktive Polizeiwache von Burgfelden mit ihren drei Beamten, die alle auf ihre Weise denkbar ungeeignet für ihren Dienst sind. Geradezu im Wettstreit um den Preis für Naivität und Inkompetenz sind Polizeiobermeister Fendt (gespielt von Sascha Hirschenauer) und Polizeimeisterin Schneider (Christina Räffle-Teufel). Während Fendts größte Sorge sein Hühnerauge ist, kommt Schneider verkatert zum Dienst, was aber kein Hindernisse ist, denn die Gefahr eines Burnouts besteht für diese Gesetzeshüter definitiv nicht. Einzig die Vorsitzende des Kleingartenvereins, Elfriede Moser (Uschi Kowalski), bringt mit Anzeigen kleiner und kleinster Delikte etwas Leben in die Bude.

Der Dienststellenleiter Posch (Justin Stannage) ist alles andere als glücklich. Er fühlt sich zu Höherem berufen, doch, strafversetzt in die tiefste Provinz, sinnt er auf Verbesserung seiner Lage, nervt seine attraktive Teilzeitsekretärin Gabi Strobl, verkörpert von der erstmalig auf der Bühne stehenden Tanja Jung, um deren Gunst er aber buhlt und damit in Konkurrenz mit dem etwas einfältigen, aber mit Bauernschläue ausgestatteten Schweinezüchter Oskar (Fabian Räffle) steht.

Dabei stellen Fendt und Schneider die Nerven ihres Chefs immer wieder auf die Probe. Als sie eine verdächtige Zigarette einfach mal als Joint genießen, spielen Hirschenauer und Räffle-Teufel mit großem schauspielerischem Talent den Drogenrausch. Viel Applaus beim Publikum war die logische Folge. Als sich dann Polizeipräsident Hrdlicka (Markus Beisel) zu einer Inspektion ankündigt, sieht Posch die Chance, durch eine Beförderung aus dem verhassten Nest herauszukommen. Er heckt einen hinterhältigen Plan aus, bei dem der Schweinezüchter Oskar als Bauernopfer für seine Karriere ins Gefängnis wandern soll.

Doch es kommt ganz anders, und es schlägt die große Stunde der türkischen Putzfrau Ayshe (Anita Nessler), welche die drohende Eskalation auf einfache, aber wirkungsvolle Weise stoppt.

Lang anhaltender Beifall und spürbare Begeisterung waren der Lohn für die einwandfreie Aufführung des Theaterstücks; dies wiederum freute das Laienspielensemble. "Das Publikum trägt uns", stellte Justin Stannage, dem die Gesamtleitung obliegt, zufrieden fest. Erleichtert zeigten sich die Darsteller nach der gelungenen Premiere, dies galt nicht nur für die Agierenden auf der Bühne. Auch hinter den Kulissen waren da viele Arbeiten zu erledigen. Simone Beisel fungierte als Souffleuse.

Die Theatergruppe geht nun gewissermaßen auf Tournee. Weitere Aufführungen sind in Ebingen (28. Oktober), Meßstetten (3. November), Straßberg (10. November), Lautlingen (11. November) und Truchtelfingen (23./24.November).

Weitere Informationen: www.theaterverein- albstadt.de