Die Fassade ist ramponiert, die Bausubstanz aber gut: "Living Wohnbau" will 2020 noch mit der Sanierung starten. Foto: Eyrich

"Living Wohnbau" will Industriebrache der Fabrik Scherer sanieren. Beginn noch 2020 geplant.

Albstadt-Ebingen - Es tut sich etwas mit der alten Textilfabrik Scherer, die seit Jahren leer steht und in der – vermutlich Jugendliche – mehrfach Feuerwehreinsätze ausgelöst hatten: Das dankmalgeschützte Gebäude wird von Grund auf saniert. Der Bauträger wartet aktuell auf die Baugenehmigung.

Bei denkmalgeschützten Gebäuden dauere das einfach etwas länger, heißt es aus Esslingen, wo die Firma "Living Wohnbau" ihren Sitz hat. Sie hat vor mehr als zwei Jahren die alte Trikotfabrik Scherer in der Bitzer Steige gekauft und will dort nach grundlegender Sanierung Wohnungen einrichten. Wie viele, dazu hat das Unternehmen auf Anfrage des Schwarzwälder Boten am Dienstag keine Angaben gemacht. Sicher ist aber, dass dort viel Platz ist: Das Gebäude mit Premium-Lage ragt weit in den Hang hinein.

Brände hinterließen keine Schäden

Schäden durch die jüngsten Brände – im April und im Dezember war die Feuerwehr dort im Großeinsatz, obwohl vor allem Rauch und nicht offenes Feuer das Problem war – habe die Bausubstanz nicht genommen, berichtet ein Sprecher von "Living Wohnbau". Und auch wenn die Fassade verwahrlost wirkt, Fenster eingeschlagen sind und Müll sowie alte Möbel im Gebäude liegen und stehen, sei die Substanz gut – und das Gebäude es wert, es zu sanieren.

Der Bauträger sei seiner Pflicht zur Verkehrssicherung seit dem Kauf vorbildlich nachgekommen, bestätigt Sarah Braun, Pressesprecherin der Stadt Albstadt, mit Blick auf die Holzwände, mit denen die eingeschlagenen Fenster verschlossen worden waren. Außerdem hatte das Unternehmen nach eigenen Angaben neue Schlösser angebracht, um die Türen zu verschließen. Dennoch waren immer wieder Unbekannte eingedrungen. Nicht selten, wie aus Polizeikreisen zu erfahren ist. Unter anderem seien die Beamten dort immer wieder auf der Suche nach abgängigen Jugendlichen.

Noch 2020 soll es losgehen

Nun hofft "Living Wohnbau" auf eine baldige Baugenehmigung, denn das Unternehmen will in diesem Jahr noch loslegen mit der Sanierung. Aber bei denkmalgeschützten Gebäuden dauert es eben seine Zeit.