Derzeit ruht der Betrieb im Ebinger Hallenbad – Mitte September soll das wieder anders werden. Foto: Archiv

Bahnen ziehen nur im Badkap. Schließung der Freibäder im September. 

Albstadt - Schwer einzusehen bei der derzeitigen Bruthitze, aber die Freibadsaison nähert sich dem Ende. Womit sich die Frage stellt, wie eine Albstädter Hallenbadsaison aussehen könnte. Gestern haben die Albstadtwerke ihre Planung vorgestellt.

Die Grundlage, auf der diese fußt, ist eine neuerliche Kooperation mit Badkap-Betreiber "g1", ähnlich der, die schon die Freibadsaison gerettet hatte. Privatverbraucher, die im Hallenbad dem Schwimmvergnügen frönen wollen, werden dies nach dem 13. September - die Schließung des Freibereich könnte bei schönem Wetter auf den 20. September vertagt werden, aber das ist optional - nur noch im Badkap tun können. Die Hallenbäder in Ebingen und auf Langenwand bleiben nämlich bis auf Weiteres für die Schulen und die Vereine reserviert, weil die geltenden rechtlichen Bestimmungen, sprich: die Corona-Verordnung, einen regulären Badebetrieb für das gesamte Publikum überhaupt nicht zulassen. Im Hallenbad Ebingen dürfen maximal 30 Personen gleichzeitig ins Becken und fünf unter die Dusche, auf Langenwand sind es 16 beziehungsweise drei. Die Sammelumkleiden sind gesperrt. Es ist klar, dass unter diesen Umständen jemand draußen bleiben muss, und dieser Jemand ist der Privatkunde.

Hallenbäder für Schulen und Vereine

Ihm bleibt das Badkap. Damit die "albPlus"-Kundschaft nicht düpiert wird, haben Albstadtwerke und "g1" eine ähnliche Vereinbarung getroffen wie schon vor einem Vierteljahr: Die "albPlus"-Kunden, die einfach nur ihre Bahnen schwimmen wollen, erhalten dafür 75 Minuten Zeit und zahlen nichts - für einen gewissen Ausgleich sorgen, da auch "g1" nichts zu verschenken hat, die Albstadtwerke. Wer länger als 75 Minuten bleiben möchte, zahlt den üblichen Tarif abzüglich der 5,90 Euro, die ihn die 75 Minuten ohne "albPlus"-Vergünstigung kosten würden, also neun Euro für den maximal vierstündigen und 17 Euro für den ganztägigen Aufenthalt. Die Regelung betrifft nur das Erlebnisbad; der Saunabereich ist davon ausgenommen.

Die beiden Hallenbäder sind unterdessen Domäne von Schulen und Vereinen. Auf die kommen damit organisatorische und pädagogische Herausforderungen zu, die es in sich haben: Die Albstadtwerke werden einen Belegungsplan mit "Knautschzonen" zimmern, sprich: mit Pausen zwischen den Belegungszeiten, die es gestatten, die Lokalitäten zu desinfizieren, und ein Gedränge von Kommenden und Gehenden verhindern. Die Aufsichtspflicht aber liegt - das müssen Schulen und Vereine unterschreiben - bei deren Betreuungspersonal: Lehrer und Übungsleiter müssen dafür sorgen, dass das Becken nicht übervölkert ist, dass tatsächlich nicht mehr als fünf respektive drei Kinder zugleich unter die Dusche gehen, dass Masken getragen und Abstände eingehalten werden. Dies darf als durchaus zweifelhaftes Vergnügen angesehen werden.

In Stein gemeißelt sind diese Regelungen nicht. Sie sollen erst einmal bis Ende November gelten, aber schon Mitte bis Ende Oktober von Albstadtwerke-Chef Thomas Linnemann und g1-Statthalter Christopher Probst darauf überprüft werden, ob sie überhaupt praktikabel sind und ob die Kundschaft damit zurecht kommt. Mag sein, dass eine neue Corona-Verordnung das Reglement dann bereits zur Makulatur gemacht hat. Es könnte alles noch schlimmer kommen - es ist aber auch denkbar, dass sich die Lage irgendwann wieder entspannt. Zumal ja im Januar das Onstmettinger Hallenbad wieder öffnen soll.