Wahre Meister an der Gitarre: Falk Zenker, Peter Finger, Cecilia Zabala und Rhythm Shaw Foto: Brandner

Peter Fingers Gitarrenprojekt im Stauffenberg-Schloss überzeugt bei allen Veranstaltungen durch virtuose Künstler.

Albstadt-Lautlingen - Da hatten die Musiker extra noch eine dritte "International Guitar Night" drangehängt – und trotzdem waren alle drei Konzertabende schon lange vorher ausverkauft gewesen: Peter Fingers Gitarrenprojekt ist eine einzige Erfolgsgeschichte.

Hochkarätige Gitarrenvirtuosen haben sich an drei Abenden im Stauffenberg-Schloss die Klinke in die Hand gegeben: Auch in diesem Jahr geriet Peter Fingers Projekt, das bei den Liebhabern der akustischen Gitarre inzwischen den besten Ruf genießt, zum vollen Erfolg.

Ingo Lohr eröffnete die Konzerte mit einer Eigenkomposition, ehe Falk Zenker die Bühne betrat. Er verwob eine Melodie aus dem 13. Jahrhundert in seinen warmen und kompakten Gitarrenklang. Sein zweites Stück basierte auf einem gesampelten Beat, über den er improvisierte und sich dabei nicht scheute, auch elektronische Effektgeräte einzusetzen, die er barfuß steuerte.

Peter Finger überzeugte das Publikum wie gewohnt gleich mit den ersten Takten: Bassläufe, Harmonien und melodische Improvisation verschmelzen in seinem Stil zu einem komplexen und lebendigen Klangbild, das immer wieder fasziniert. Ein ganz anderes, aber nicht weniger beeindruckendes Hörerlebnis hinterließ Cecilia Zabala aus Argentinien. Die sensible junge Künstlerin kombinierte ihre phänomenale, bis in extreme Höhen reichende Stimme mit den Melodielinien ihrer Gitarre und erreichte so einen eigentümlichen, ganz unverwechselbaren Sound.

Ein wahres Feuerwerk an Virtuosität und Vitalität brannte anschließend der indische Gitarrist Rhythm Shaw ab. Seit seinem letzten Auftritt in Lautlingen vor zwei Jahren hat er tatsächlich sein technisches und künstlerisches Niveau noch gesteigert. Durch seine enorme Versiertheit gewinnen seine einfallsreichen Kompositionen an Leichtigkeit und scheinen keine Grenzen zu kennen. Außerdem wirkte bei ihm der raffinierte Einsatz von Percussion- und Bass-Loops vollkommen überzeugend.

Die Duos, die sich im zweiten Teil des Konzertes bildeten, bestachen durch sensibles Zusammenspiel und spontane Interaktion. Ein entspanntes "Blue Bossa" mit Rhythm Shaw und Cecilia Zabala sowie "Spain" von Chick Corea mit Peter Finger und Rhythm Shaw sind nur einige der Höhepunkte. "Mercy, mercy" von Joe Zawinul durfte natürlich auch dieses Mal nicht fehlen – war aber so frisch und lebendig wie nie zuvor.

Die Zugabe "All of me" ließ noch einmal Raum für Cecilia Zabalas Stimme und machte gleichzeitig Lust auf eine Fortsetzung der Guitar Nights im nächsten Jahr, möglicherweise im Thalia Theater in Tailfingen.