Empfang für die Aushängeschilder des RSV Tailfingen (von links): Kunstrad-Legende Manfred Maute, Kathleen Lögler, Vorsitzender Manfred Wehrmann, Amelie Lögler, Trainer Dieter Maute und Anja Scheu, Dritte der Deutschen Meisterschaften. Foto: Eyrich

Anja Scheu hat den dritten Platz bei der Deutschen Meisterschaft der Kunstradfahrer geholt.

Albstadt-Tailfingen/-Ebingen - Trotz Doppelbelastung hat es Anja Scheu geschafft, den dritten Platz bei der Deutschen Meisterschaft der Kunstradfahrer zu holen. Der Radsportverein Tailfingen hat sie am Sonntag dafür gefeiert.

 

Als "Dankeschön für das, was Anja Scheu für uns tut" hat der Radsportverein Tailfingen am Sonntag einen Empfang für seine Kunstrad-Weltmeisterin gegeben, wie Vorsitzender Manfred Wehrmann im Hotel "Zum süßen Grund" es formulierte. Zwar hat es diesmal nicht zum ersten Platz gereicht, doch die Bronzemedaille bei der Deutschen Meisterschaft in Hamburg-Harburg sei im Licht der Doppelbelastung Anja Scheus anders zu werten, betonte Oberbürgermeister Jürgen Gneveckow mit Blick auf die zurückliegenden Monate, in denen die Spitzensportlerin ihr Dual-Studium der Betriebswirtschaftslehre abgeschlossen hat. "Es ist beachtlich, was Sie erreicht haben", betonte Gneveckow. "Wir freuen uns schon auf die nächste Saison."

Für den Sponsor, die Volksbank Tailfingen, gratulierte Jürgen Lebherz und versicherte, dass die Volksbank die Zusammenarbeit mit dem RSV Tailfingen fortsetzen werde, bevor Wehrmann zwei weitere Talente ehrte: Kathleen und Amelie Lögler haben im Mai bei der Deutschen Meisterschaft der Schüler den zweiten Platz belegt.

"Die Bedingungen in Harburg waren schwierig", erklärt Anja Scheu ihren dritten Platz. "Ich hatte keine Trainingsmöglichkeit", und zudem sei die erste Übung gleich schief gegangen. "Aber in der nächsten Saison werde ich auf jeden Fall wieder angreifen", schickt die sympathische 23-Jährige hinterher, die seit Oktober bei der Firma Groz-Beckert in der Logistik für Prozesse und Projekte zuständig ist. Größte Herausforderung sei daher nun "die Vereinbarkeit von Sport und Beruf".

"Anja Scheu hat in ihrem Bereich weltweit die beste Technik auf dem Rad", erklärt ihr Trainer Dieter Maute. Er hatte seit 2003 seinen Vater Manfred Maute als Anja Scheus Trainer zunächst unterstützt und dann ganz abgelöst und lobt am weiblichen Aushängeschild des RSV vor allem ihren Trainingsfleiß. Denn ohne diesen, so Maute, sei auch Talent nichts wert.

Bereits mit acht Jahren hat Anja Scheu mit dem Kunstradfahren begonnen – und schon damals großen Ehrgeiz entwickelt: "Weltmeisterin zu werden, das war schon früh mein Ziel, und ich habe immer daran geglaubt, das erreichen zu können", berichtet sie schmunzelnd.