Ein nicht unbedeutender Aspekt des Gebäudemanagements ist das Putzen. Foto: Archiv-Foto: Grubitzsch

Albstadts Gemeinderat stimmt Konzept für ein dezentrales Gebäudemanagement zu.

Albstadt - Das Zauberwort macht im Rathaus Albstadt seit 2010 die Runde, als die Gewerbesteuer ins Bodenlose gefallen war und der Rotstift regierte: zentrales Gebäudemanagement. Die Stadt Albstadt verspricht sich von dem Konzept Einsparungen im großen Stil.

Einen Rahmenplan hat die Stadtverwaltung in der vergangenen Woche im Gemeinderat vorgestellt und von diesem grünes Licht erhalten. Der Grundgedanke ist bereits seit längerem bekannt: Die Stadt hofft beträchtliche Summen einzusparen, wenn sie ihre Immobilien und Gebäude – als da wären Rathäuser, Ortsämter, Museen, Hallen, Parkhäuser, Kläranlagen, Feuerwehrmagazine und auch Buswartehäuschen – nicht mehr wie bisher vom jeweils zuständigen Fachamt verwalten, vermieten, instandhalten und putzen lässt, sondern all diese Funktionen in einer Hand bündelt. Noch sind in den verschiedenen Ämtern Einzelkämpfer am Werk, die wacker, aber auf sich gestellt, ziemlich genau dieselbe Arbeit leisten, die ein paar Amtsstuben weiter ebensolche Einzelkämpfern verrichten – ohne Überblick und die Möglichkeit, auf die Expertise des Kollegen zurückzugreifen oder sich gar die Arbeit mit ihm zu teilen.

Technischer und kaufmännischer Bereich

Diese Ressourcenverschwendung soll nun ein Ende haben. Alle Aufgaben, die mit der Bewirtschaftung der städtischen Gebäude zusammenhängen – Wärme-, Wasser-, Stromversorgung, Reinigung, Müllentsorgung, Instandhaltung und Optimierung der Gebäudetechnik, Energiemanagement, Inspektion, Hausmeisterdienste – werden in einer Stabsstelle zusammengefasst, einer neuen Serviceeinheit "Gebäudemanagement", die aus der bisherige Abteilung Hochbau im Amt für Bauen und Service hervorgehen soll.

Dieses Gebäudemanagement wird untergliedert in einen technischen und einen kaufmännisch-infrastrukturellen Bereich. Der technische ist für Bau und Gebäudeunterhaltung zuständig, der kaufmännische für Betriebskostenabrechnung, Belegung und Vermietung, Rechnungsprüfung und -anweisung sowie Möblierung und Ausstattung. Unter die Rubrik "infrastrukturell" fallen die Hausmeisterdienste, sonstige Serviceleistungen und die Gebäudereinigung – letztere wurde 2011 zu Teilen fremdvergeben; die erzielte Einsparung beträgt laut Angaben der Stadt 38 Prozent.

Die Zentralisierung des Gebäudemanagements soll schrittweise erfolgen: die technische und kaufmännische Anfang 2014, die infrastrukturelle ein Jahr später, weil zuvor noch die Organisation der Hausmeisterdienste einer Untersuchung unterzogen werden muss. Der technische Bereich wird mit 6,5 Stellen ausgestattet, der kaufmännisch-infrastrukturelle mit weiteren fünf. 7,5 Stellen steuert die bisherige Abteilung Hochbau bei, weitere 3,5 die Fachämter; ein halbe Stelle fürs Energiemanagement wird neu geschaffen und bereits in diesem Jahr besetzt. Die Gemeinderäte stimmten auch diesem Detail zu; allerdings verlangte Markus Schaudt; Fraktionschef der Freien Wähler, dass auf neue Stellen ausgewiesene Fachkräfte gesetzt werden müssten – einen "Verschiebebahnhof" wolle er nicht.