4500 Radler starteten beim Ötztaler Radmarathon – auch mehrere Albstädter vom Velo-Racing-Team. Foto: Lehmann Foto: Schwarzwälder Bote

Radmarathon: Velo-Racing-Team präsentiert sich bei schlechtem Wetter gut in Form

Albstadt/Sölden. Mit 5500 Höhenmetern auf 238 Kilometern Strecke zählt der Ötztaler Radmarathon zu den härtesten Radmarathons der Welt. Die Teilnehmer müssen mehrere Pässe – darunter Kühtai, Brenner, Jaufen und Timmelsjoch – bezwingen, um das Ziel zu erreichen. Zwischen 30 000 und 40 000 Radsportler bewerben sich jährlich, um einen der 4500 Startplätze zu erhalten und dabei zu sein, wenn um kurz vor 7 Uhr der Startschuss in Sölden fällt. Auch das Velo-Racing-Team Albstadt (VRT) war mit Charly Baumann, Markus Walter, Matthias Walter, Luca Baumann und Bernd Kromer vertreten.

Wie sich herausstellen sollte, war Petrus den Startern nicht besonders wohl gesonnen. Schon an den vorangegangenen Tagen hatte es stark geregnet, und die Temperaturen kletterten somit nicht über die Zehn-Grad-Marke. So starteten die Radler bei frischen Temperaturen und mit Regen.

Zunächst ging es auf einer über 30 Kilometer langen Abfahrt von Sölden nach Ötz, wo sich das Feld der Starter zum ersten Mal sortierte. Schnell bildeten sich zwei VRT-Gruppen – in der vorderen Luca Baumann und Markus Walter dahinter Charly Baumann und Matthias Walter, die später zu Bernd Kromers Flügelmännern wurden. Pass um Pass fuhren die Radler hinauf und waren dabei von einer malerischen Kulisse umgeben, die allerdings des Öfteren in Nebel gehüllt war. Die Abfahrten wurden indes durch den anhaltenden Regen und die kalten Temperaturen reichlich unangenehm, da sich die Bremsen mit den eiskalten Händen kaum noch bedienen ließen. Da erscheint es kaum verwunderlich, dass den VRT-Radlern bei der Ortsdurchfahrt von Innsbruck zwischenzeitlich Gedanken an einen vorzeitigen Zielschluss der Tour im Thermalbad kamen.

Da Aufgeben aber keine Option war, fuhren die Albstädter Charly Baumann, Matthias Walter und Bernd Kromer weiter und kamen nach etwas weniger als elfeinhalb Stunden in Sölden an: durchgefroren, durchnässt, und überglücklich über das Geleistete. Luca Baumann und Markus Walter hingegen fuhren vorne weg und kamen am Ende mit hervorragenden Zeiten von acht Stunden 20 Minuten sowie acht Stunden 29 Minuten ins Ziel. Nach etwas Ruhezeit, einem wärmenden Bad und einer Mahlzeit waren die VRT-Radler sich schnell einig, dass sie auch im nächsten Jahr wieder nach Sölden zurückkehren und den "Ötzi" in Angriff nehmen wollen.