Baden im Freibad des "badkap" funktioniert in diesem Sommer nur nach speziellen Regeln. Foto: g1

"badkap" öffnet und Naturfreibad bleibt geschlossen. AlbPlus-Kunden baden kostenfrei.

Albstadt - Für Freunde des Naturfreibades in Tailfingen ist es eine schlechte Nachricht: Dort fällt die Freibadsaison 2020 coronabedingt aus, weil das Wasser nicht gechlort werden kann. Das Badkap aber öffnet zu besonderen Konditionen.

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Der Freibadsommer 2020 in Albstadt ist gerettet, und zwar dank einer Kooperation der "g1 Albstadt Betriebsführungs GmbH", die das "badkap" betreibt und das Personal für die vier Bäder der Albstadtwerke stellt, und der Albstadtwerke selbst. Der Wermutstropfen? Thomas Linnemann, Geschäftsführer der Albstadtwerke, goss ihn gleich zu Beginn der gemeinsamen Pressekonferenz am Freitag ein: Das Naturfreibad in Tailfingen bleibt in der Freibadsaison 2020 geschlossen. Der Grund: "Wir können dort kein angemessenes Hygienekonzept umsetzen", sagt Linnemann mit Blick auf die Größe des Areal und vor allem die Tatsache, dass – naturgemäß – kein Chlor im Wasser verwendet werden darf. Aber nur das tötet Coronaviren ab.

Außenbereich des "badkap" soll am 18. Juni öffnen

"g1", die Betreibergesellschaft des "badkap", springt deshalb ein: Am Donnerstag haben die Geschäftsführer Christopher Probst und Marcus Eichstädt die Landesverordnung zum Thema Bäderbetrieb auf den Tisch bekommen; jetzt müssen sie noch im Detail prüfen, was sie auf welche Weise umsetzen können oder müssen. Fest steht aber bereits, dass das Freibad des "badkap" – voraussichtlich am 18. Juni – öffnen wird, ein paar Tage später auch der Innenbereich des "badkap" und zuletzt die Sauna.

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Um Warteschlangen im Eingangsbereich zu vermeiden und sicherzustellen, dass die erlaubte Obergrenze an Badegästen pro Fläche nicht überschritten wird, müssen "badkap"-Besucher sich vorher via Internet anmelden. Das Reservierungsportal ist bereits in Arbeit und wird laut Eichstädt wohl so aussehen, dass Besucher online eine Karte kaufen müssen. Nur so sei sichergestellt, dass sie dann auch kommen und nicht einen Platz reservieren, ohne ihn zu nutzen, damit aber andere blockieren. "Mit 1000 Besuchern maximal wollen wir starten, damit sich die Badegäste erst an alles gewöhnen können", sagt Eichstädt mit Blick auf mögliche Wartezeiten an Duschen und Umkleidekabinen. Auch in einem Gang zwischen den Schränken dürfe sich dann immer nur eine Person aufhalten, ergänzt Probst.

Für "AlbPlus"-Kunden bleibt der Eintritt frei

Was die Nutzung des Selbstbedienungsbereichs der Gastronomie angeht, müssen die Geschäftsführer noch die Details mit dem Ordnungsamt abklären, beispielsweise zum Essen und Trinken an Tischen.

Für Badegäste gilt weiter der Freibadtarif von fünf Euro für Erwachsene und drei Euro für Kinder. Damit "AlbPlus"-Kunden der Albstadtwerke weiterhin in den Genuss ihrer Vorteile kommen, zahlen sie das, was sie auch im Naturfreibad hätten zahlen müssen: nichts. Thomas Linnemann ist "g1" besonders dankbar für dieses "riesige Entgegenkommen", und zwar "mit Blick auf Albstadt, nicht auf die Albstadtwerke", wie er sagt. Denn die zahlen dafür an "g1" einen festgesetzten Betrag pro "AlbPlus"-Kunde, um das Bonusprogramm für Stromkunden der Albstadtwerke weiterhin aufrecht zu erhalten.

Hallenbäder wieder nach den Sommerferien offen

Wer auch das Hallenbad des "Badkap" oder die Sauna nutzen will, zahlt den üblichen Preis drauf. Nach den Sommerferien können Badegäste die Hallenbäder der Albstadtwerke in Ebingen und Tailfingen – das Onstmettinger wird gerade saniert – dann wieder nutzen – "AlbPlus"-Kunden wie bisher bei freiem Eintritt.

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"Wir hätten ein Bad geöffnet zum Training für Sport-Abiturienten, die eine Schwimmprüfung absolvieren müssen – aber es gab keine", sagt Oberbürgermeister Klaus Konzelmann, zugleich Chef des Schulträgers und Aufsichtsratsvorsitzender der Albstadtwerke. Auch er ist "g1" sehr dankbar ist für die "wirklich gute, harmonische Zusammenarbeit".

Armbädner sollen bei Verordnungen helfen

Wird es spezielle, coronabedingte Verhaltensregeln im Freibad geben? "Ja", sagt Marcus Eichstädt. Durch die Verteilung von Armbändern werde sichergestellt, dass nur eine maximal erlaubte Zahl von Badenden ein Becken nutze, für das es getrennte Ein- und Ausstiege geben werde. Unbedingte Voraussetzung für den Badebetrieb sei es, dass alle Gäste die Regeln – und die Ansagen des Aufsichtspersonals – strikt befolgten, betont Probst. Nur wer das tue, dürfe auch im Bad bleiben. Ausdrücklich fügt er aber auch hinzu: "Wir wollen, dass die Badegäste Spaß haben." Was aber eben nur möglich sei, wenn alle die Regeln beachteten.

Die Zeit der coronabedingten Schließung hat "g1" übrigens genutzt, um nicht nur den ohnehin geplanten Umbau der Gastronomie zu erledigen, sondern auch die Duschen und das Dampfbad zu erneuern. Die Gastronomie werde künftig sogar Veganes – neben Vegetarischem und fleischhaltiger Kost – im Angebot haben, betont Probst. Wie Eichstädt, Konzelmann und Linnemann freut er sich nun auf die Freibadsaison. Nun müsse nur noch das Wetter besser werden, fügt er hinzu.