Eigentlich sollte sie Lautlinger Ortsdurchfahrt in diesem Jahr neu asphaltiert werden – nun wird 2021 werden, bis es so weit ist. Foto: Merk

B 463-Anwohner müssen bis 2021 auf Straßensanierung warten. FP nennt logistische Gründe.

Albstadt-Lautlingen - Eigentlich sollte die Lautlinger Ortsdurchfahrt bereits 2018 einen neuen Belag aus Flüsterasphalt erhalten, doch dann wurden die Arbeiten auf 2019 vertagt – und jetzt dürfte feststehen, dass vor 2021 nichts passieren wird. Das Tübinger Regierungspräsidium hat umdisponiert.

Der Grund für den neuerlichen Aufschub ist ein logistischer: Das Regierungspräsidium will neben der Sanierung der Ortsdurchfahrt, die den Verkehrslärm "dimmen" und das Los der geplagten Anwohner lindern soll, noch weitere Baumaßnahmen an der Bundesstraße 463 vornehmen: Zum einen soll die Brücke, die hinter Laufens westlichem Ortsausgang über die Eyach führt, "ertüchtigt", zum anderen der Laufener Tunnel betriebstechnisch nachgerüstet werden. Beide Maßnahmen sind verkehrstechnisch aufwendig und erfordern eine mehrmonatige Vollsperrung der B 463 in Laufen. Der Durchgangsverkehr muss umgeleitet werden, und zwar weiträumig, über Stockenhausen, Zillhausen, Pfeffingen und Margrethausen. Sowohl für die betroffenen Ortschaften als auch für die Autofahrer bringt diese Regelung solche Belastungen mit sich, dass das Regierungspräsidium ihre Dauer auf das notwendige Minimum – acht Monate! – beschränken möchte. Und das bedeutet: Alles wird in einem Aufwasch erledigt – auch die Sanierung der Lautlinger Ortsdurchfahrt.

Für deren Anwohner bedeutet das, dass sie noch weitere zwei Jahre auf den sogenannten "OPA" – das Kürzel steht für "offenporiger Asphalt" – warten müssen, der angeblich mehr Verkehrslärm schluckt als ein herkömmlicher Belag. Zwar hat Baubürgermeister Udo Hollauer in Tübingen angefragt, ob man das Lautlinger und das Laufener Programm nicht voneinander trennen könnte, zumal es im Falle Lautlingen Alternativen zur umständlichen Umleitung über Pfeffingen gäbe. Doch diese Anfrage hat das Regierungspräsidium abschlägig beschieden: Seine Planer sind gebrannte Kinder; zu oft, erklärten sie Hollauer, hätten sie sich den Vorwurf anhören müssen, sie ließen Möglichkeiten, ihre Maßnahmen zu bündeln, ungenutzt und machten so allen Betroffenen unnötig das Leben schwer. In Laufen und Lautlingen soll ihnen das nicht passieren.

Damit bleibt nur eine Frage offen: Ein Teil des zu verringernden Verkehrslärms in der Lautlinger Ortsdurchfahrt wird durch abgesunkene Schachtdeckel verursacht, die im Zuge der Sanierung angehoben werden könnten. Ließe sich nicht wenigstens diese Maßnahme vorziehen? Laut Hollauer nicht für alle Schachtdeckel – es dürften rund 50 sein, und sie allesamt anzuheben, um dann zwei Jahre später die gesamte Straße zu richten, wäre in der Tat ein Schildbürgerstreich. Aber vielleicht die lautesten, die am meisten stören? Hollauer will jedenfalls ermitteln lassen, welche das sind, und dann erneut prüfen lassen, ob in diesem Fällen nicht eine zeitnahe Reparatur möglich wäre. Im Interesse der Anwohner.