22 Mann vom THW Albstadt haben am Wochenende die Tribünen im Start- und Zielbereich aufgebaut. Foto: Schwarzwälder Bote

Mountainbike Weltcup: Organisatoren haben die Strecke für das Großereignis im Bullentäle weiter optimiert

Die Strecke ist das Kernstück eines Mountainbike-Rennens: Der Kurs im Bullentäle für den UCI Mountain Bike Weltcup in Albstadt ist über die Jahre – mit viel Einsatz der Helfer – an die Anforderungen angepasst worden. Richtung WM 2020 gibt es noch mehr zu tun.

Albstadt-Tailfingen. Die siebte Auflage des Mercedes-Benz UCI Mountain Bike Weltcup in Albstadt ist gleichzeitig die Generalprobe für die 2020 UCI Mountain Bike Cross-Country Weltmeisterschaft 2020 – seit mehr als 20 Jahren die erste auf deutschem Boden. Dafür soll alles perfekt vorbereitet sein, dafür sollen die nötigen Erfahrungen schon gesammelt sein.

2018 haben sich die Organisatoren deshalb zusammengesetzt und weitere Maßnahmen geplant. Auch weil die ungünstigen Wetterbedingungen damals noch Verbesserungsmöglichkeit offenbarten: Viele Feinheiten werden beim Streckenbau erst in der Praxis erkennbar.

Die Bundestrainer Peter Schaupp und Marc Schäfer waren vor Ort und brachten im Gespräch mit den Vertretern der Stadt Albstadt und mit den Streckenbauern von der Agentur "Skyder Event & Track Company" ihre Expertise ein. Was schließlich in Abstimmung mit dem Radsport-Weltverband umgesetzt wurde, stand unter dem Titel "Sicherheit, Flow und Fairness", wie Jo Triller, Leiter des Amtes für Familie, Bildung, Sport und Soziales erklärt. Sicherheit bedeutet in diesem Zusammenhang vor allem Schlechtwetter-Resistenz.

"Es geht im Prinzip darum, dass man bei diesen speziellen Boden-Bedingungen auf der Alb bei jedem Wetter sicher fahren kann. Die Profis können das vermutlich auch so, aber es gibt ja auch Nachwuchs-Sportler und bei der WM dann auch Juniorinnen", sagt Schaupp. "Es ist erfreulich, dass man in Albstadt darauf reagiert hat."

Die Streckenbauer haben zum Beispiel den Albstadt-Drop mit so genannten "North Shore"-Varianten überbaut und die Kurve unten mit einer Steilwand versehen. Dadurch wird die Passage nicht nur sicherer, sondern gleichzeitig mit mehr "Flow" zu fahren sein, wie die Biker sagen, wenn sich Strecken im Fluss durchfahren lassen.

Beim "Mitas Abbyss", einem so genannten Drop, der 2017 erstmals gefahren wurde, wurde die Kompression am Ende aufgefüllt. Dort bestand die Gefahr, dass Fahrer bei einem Sturz in die B-Linie fallen und mit von dort kommenden Konkurrenten kollidieren. Gleichzeitig wurde die längere B-Linie variabler und damit schneller gemacht. Zu viel Unterschied hatten die beiden Linien gemacht und so auch unsichere Biker zu viel Risiko verleitet. "Das war ein wesentlicher Kritikpunkt im vergangenen Jahr, auf den wir reagiert haben", betont Jo Triller.

Wichtig war den Organisatoren auch, die Einfahrt zum "Mercedes-Benz Devil’s Corner" zu verbessern. Die wurde verbreitert und kann von guten Fahrtechnikern jetzt flüssig gefahren werden. Die Kurven wurden mit Anliegern versehen, damit auch das dem Verständnis von "flowigem" Fahren entspricht. Zudem können sich Fahrer von der A- und B-Linie jetzt gut sehen und aufeinander Rücksicht nehmen. Weiter unten, vor dem nächsten Gegenanstieg, dem "Oklay Crossing", wurden verschieden Linien eröffnet, so dass Überholmöglichkeiten entstehen. Dieser Impuls kam vom Radsport-Weltverband UCI. Dabei geht es um das Stichwort "Fairness", konkret das Schaffen von mehr Überholmöglichkeiten. Wenn man also einen langsameren Fahrer im Devil’s Corner vor sich hat, gibt es jetzt die Chance an dem vorbei zu kommen, bevor der kurze Anstieg in den Trail zum Albstadt Drop führt. Auch im "Albstadt Rock Garden", der Anfahrt zum "Dual Climb", wurden eine breitere Trasse geführt, und das Steinfeld lässt mehrere Optionen offen. Auch der Weg von der Brücke Richtung zweiter Streckenteil ist nun breiter. Das hilft vor allem, denm Fluss im Short Track-Wettbewerb zu verbessern und Staus zu vermeiden.

In diesem zweiten Streckenteil gibt es nach dem "Gonso Uphill" im folgenden "GoPro Hyper Smooth Slalom" jetzt auch verschiedene Linien. "Ich denke, dass wir damit die wichtigen Schritte in Richtung Weltmeisterschaften 2020 machen und den Sportlern und Zuschauern im Hexenkessel Bullentäle eine attraktive Bühne bieten können", ist Jo Triller sicher, dass die wesentlichen Grundlagen für die WM gelegt sind.

Weitere Informationen: www.world-cup-albstadt.de. Tickets gibt es in der Tourist-Information Albstadt, Telefon 07431/160-12 04 und unter www.reservix.de sowie bei allen weiteren Vorverkaufsstellen.