Gleich legen die Schillerschüller los mit dem Bau von Insektenhotels, um Wildbienen eine Heimat zu bieten. Foto: Wilke Foto: Schwarzwälder Bote

Schillerschule: Umweltbildung auf dem Stundenplan

Albstadt-Onstmettingen. Kinder an die Natur heranführen – das ist das Ziel des Umweltbildungsangebots im Zollernalbkreis. Dabei lernen die Kinder, dass Natur und Umwelt wichtige Säulen des täglichen Lebens sind und auch sie dafür Verantwortung tragen.

Nach Onstmettingen in die Klasse 3a der Schillerschule kam Helga Hertkorn als Expertin für das Modul Wildbienen, Hornissen, Hummeln, Wespen. Ihre Themen: Lebensweise der sozialen Hautflügler, Bedeutung für Natur und Umwelt, ökologische Zusammenhänge, praktische Tipps zur Förderung dieser Insektengruppen und der Bau von Nisthilfen. Zu Anfang des Tages bekamen die Kinder ein Papier mit lustigen und komplizierten Wörtern zu lesen: Blassstirniges Flechtenbärchen, Flaches Posthörnchen oder Dickschenkliger Zahnhorn-Tastkäfer – alles Insektennamen, die die Kinder zum Lachen brachten.

Das Thema: die Hautflügler. Bienen, Hummeln und Wespen haben vier Flügel im Gegensatz zu den Fliegen mit zwei Flügeln und zwei Kölbchen. Die Wildbienen sind Einsiedler- oder Solitärbienen. Jede weibliche Wildbiene sucht sich einen geeigneten Nistplatz, füllt ihn mit Pollen und legt ein Ei darauf – zuerst das Ei, aus dem später eine neue Königin schlüpft, und dann noch ein zweites Ei darauf, aus dem eine männliche Biene schlüpft. Das Loch wird daraufhin verschlossen. Aus dem Ei schlüpft nach einigen Tagen die Larve, die in zwei bis vier Wochen zur Puppe heranwächst. Im Puppenstadium überwintert sie in einer Art Kokon, und darin erfolgt auch die Metamorphose zur fertigen Biene.

Da sich die Lebensräume Wiese, Waldrand und Sand- oder Kiesgruben der Wildbienen unterscheiden, sind nicht überall die gleichen Arten anzutreffen. Für einen Lebensraum müssen ein artspezifischer Nistplatz und Nahrungspflanzen in ausreichender Menge vorhanden sein, erfuhren die Kinder. Die meisten Arten benötigen zusätzlich Baumaterial für Brutzellen – feuchte Erde oder Pflanzenwolle. Der Flugradius von Wildbienen beträgt je nach Art nur 50 bis 300 Meter, daher sind sie auf standorttreue Blühpflanzen in der Nähe angewiesen. Im Klassenzimmer haben die Drittklässler aus Dosen und Schilf 20 kleine Insektenhotels gebaut, um für diese Tiere Nistmöglichkeiten in ihrem Garten zu bieten.