Ideales Übungsgelände für die Rettungshundestaffel des Bundesverbands Rettungshunde (BRH) ist die Ruine des AC Kaufparks. Foto: Schwarzwälder Bote

BRH-Rettungshundestaffel: Ruine des AC-Kaufparks bietet ideale Übungsbedingungen

Der Abbruch des Tailfinger AC-Kaufparks ist mittlerweile fortgeschritten – der BRH-Rettungshundestaffel Zollernalb bietet die Trümmerlandschaft ideale, weil sehr reale Bedingungen für das Üben der Personensuche.

Albstadt-Tailfingen. Entsprechend dankbar ist Martina Ristau, Vorsitzende der Rettungshundestaffel des Bundesverbands Rettungshunde (BRH), der Firma Schotter Teufel dafür, dass sie die Freigabe für diese authentischen Übungen erteilt hat. "Wir haben es dort mit vielen unterschiedliche Arten des Untergrunds zu tun und müssen uns immer wieder neu orientieren – davon profitiert die Zusammenarbeit von Hund und Herrchen", ergänzen ihr Mann, Zugführer Thomas Ristau, und ihre Stellvertreterin Claudia Würfel. Eine Woche zuvor hatte die BRH-Rettungshundestaffel schon einmal mit 14 Trümmerhunden auf dem Gelände geübt – "da waren die Voraussetzungen noch ganz andere".

Das Abbruchgelände ist von einem durch ein Erdbeben verwüsteten Terrain praktisch nicht zu unterscheiden – solch eine Übungskulisse direkt vor der Haustür bekommt die Rettungshundestaffel nicht alle Tage geboten. Normalerweise muss sie mit aufgeschütteten Trümmerkegeln zufrieden sein, die laut Martina Ristau nicht annähernd so authentisch sind wie das Tailfinger Gelände, und dafür auch noch weite Wege bis in die Nordschweiz in Kauf nehmen. Ziel ist es, Hund und Herrchen die bestmögliche Ausbildung für die Suche im Wald und in Gebäuden zukommen zu lassen. "Wir leben halt in einem Erbebengebiet, da weiß man ja nie, was kommt." Aber auch Gasexplosionen kommen immer wieder vor, bringen Häuser zum Einsturz und begraben Menschen unter sich – bei der Suche nach Überlebenden, versichern die Ristaus, seien ausgebildete Trümmerhunde der technischen Ortung nach wie überlegen: Sie könnten große Areale schneller und effektiver absuchen als die technische Geräte, die immer Stück für Stück versetzt werden müssen. Deren Stunde schlage erst, wenn zwei Hunde an derselben Stellen anschlügen und es darum gehe, den Verschütteten exakt zu lokalisieren. "Das ist wichtig, wenn in langwieriger Arbeit ein Zugang über eine Betondecke geschaffen werden muss", erläutert Thomas Ristau. Diese Arbeit könne viel Zeit in Anspruch nehmen – umso wichtiger sei die schnelle Ortung durch den Hund.

Meterhoch ragen die Trümmer des AC-Parks auf; sich in dem nur schwer begehbaren Gelände zu bewegen, ist weder für Mensch noch Tier ein Spaziergang – aber die acht Hunde, die an diesem Nachmittag vor allem die Feinsuche trainieren, machen ihre Sache gut. Alle Hundeführer sind zufrieden – mit ihren Tieren und mit dem Gelände.