Nach Unstimmigkeiten zwischen Stadtbrandmeister und Abteilung Ebingen hat OB Gneveckow versucht, die Fronten zu klären. Foto: dpa

OB und stellvertretender Stadtbrandmeister informieren Abteilung über geänderte Pläne.

Albstadt. Die Würfel sind gefallen in Sachen Feuerwehr. Bis Mitte Dezember hatte sich Oberbürgermeister Jürgen Gneveckow Zeit erbeten, um alle Fronten zu klären. Nun hat er seine Entscheidung kund gegeben – auch den Betroffenen.

Eine geänderte Alarm- und Ausrück-Ordnung haben die stellvertretenden Stadtbrandmeister Frank Bähr und Wolfgang Ziegler der Feuerwehrabteilung Ebingen am Freitag Abend vorgestellt. Die Änderungen – von Bähr und Ziegler in Abwesenheit des erkrankten Stadtbrandmeisters Michael Adam ausgearbeitet – haben laut Oberbürgermeister Jürgen Gneveckow das Placet des Gemeinderates, einstimmig bei einer Enthaltung, und sie bilden den vorläufigen Abschluss des so genannten Feuerwehrstreits.

Dessen Hintergrund waren Unstimmigkeiten zwischen Stadtbrandmeister und Abteilung Ebingen. Äußerungen von deren Kommandanten Oliver Gurski über mangelnde Motivation seiner Abteilung hatten den Gemeinderat auf den Plan gerufen.

"Nachdem die aktuelle Situation Anlass zur Sorge gab", so Gneveckow gestern wörtlich, "haben die Stellvertreter des Stadtbrandmeisters Bedarf zur Änderung der Alarm- und Ausrückordnung gesehen." Das Ergebnis ihrer Planung sei mit Kreisbrandmeister Stefan Hermann abgesprochen, zeitlich nicht befristet, aber jederzeit abänderbar und zudem "weder gegen die Abteilung Ebingen gerichtet noch zu deren Lasten".

Die Reaktion: Betroffenheit

"Betroffenheit", so Gneveckow, sei die Reaktion unter den fast 30 anwesenden Ebinger Feuerwehrleuten gewesen. Und noch immer bestehe "Erklärungs- und Beratungsbedarf" bei ihnen. Außerdem soll der Kreisbrandmeister bis Ende Februar die Auswertung der Einsätze ab Alarmierungsstufe III fortschreiben, wie er es bis Ende Oktober bereits getan habe.

Noch eine wichtige Entscheidung gab Gneveckow gestern im Pressegespräch bekannt: Für die Feuerwehr wird eine Stabsstelle eingerichtet. Im Klartext: Stadtbrandmeister Michael Adam, der voraussichtlich am 10. Januar seinen Dienst wieder aufnehmen werde, wird künftig nicht mehr dem Ordnungsamt, sondern direkt dem zuständigen Dezernenten, dem neuen Bürgermeister Anton Reger, unterstellt sein.

Fortgeführt werden sollen die Gespräche zwischen Adam und den Abteilungen Ebingen und Pfeffingen. Zur Fortschreibung des Brandschutzbedarfskonzeptes werde eine Fachfirma hinzugezogen – 25 000 Euro sind dafür im Haushalt eingestellt. Doch die so genannten "Jours fixe", die wöchentlichen Treffen zwischen Gurski und Adam respektive seinen Stellvertretern – Adam war krankheitsbedingt nur bei fünf von acht Terminen dabei – seien beendet, so der OB. Gneveckow ist zuversichtlich, dass es dem Ebinger Kommandanten gelingt, die beiden Abteilungsmitglieder, die beim Treffen am Freitag ihre Funkmeldempfänger zurückgegeben hatten, vom Bleiben zu überzeugen, und hofft im übrigen, dass nun der Streit beigelegt ist. Die Sicherheit der Bürger sei aber zu jedem Zeitpunkt gewährleistet gewesen, betont er ausdrücklich.

Wie sehen die Änderungen der Alarm- und Ausrückordnung aus? Über die Stadt verteilt wird ein Rüstzug gebildet, dessen Kommandowagen in Ebingen steht, während der Rüstwagen II von Ebingen nach Tailfingen und der Einsatzleitwagen I von Ebingen nach Onstmettingen versetzt wird. Der Vorrüstwagen, die Drehleiter, das Löschfahrzeug HLF und das Löschfahrzeug LF verbleiben in Ebingen, wobei für Letzteres auch ein anderer Standort denkbar sei. Außerdem bleibt es bei der Erhöhung der Alarmierung der Abteilung Ebingen und bei der zusätzlichen Alarmierung eines Fahrzeugs der Abteilung Tailfingen ab Alarmierungsstufe vier.