Mit Meisterwerken der Filmmusik verwöhnte der Musikverein Onstmettingen sein Publikum beim Albzauberkonzert. Foto: Bender Foto: Schwarzwälder Bote

Albzauberkonzert: Der Musikverein Onstmettingen lässt mit Filmmelodien Hollywood-Feeling aufkommen

Glanz und Gloria, Drama und Action haben beim Konzert des Musikvereins Onstmettingen am Samstagabend beim "Albzauberkonzert" den Ton angegeben.

Albstadt-Onstmettingen. Das dritte "Albzauberkonzert" in Onstmettingen war mit "Hollywood Moments" betitelt. Der Titel klingt vielversprechend – deswegen war die Gala in der Festhalle auch nahezu ausverkauft.

Über den roten Teppich schritten die Besucher zur Premierenvorstellung der "Hollywood Moments". Aber nicht etwa Leonardo di Caprio, Antonio Banderas, Michael Keaton, Sylvester Stallone oder Gary Cooper waren die Stars des Abends. Es waren die Musiker des Großen Blasorchesters, die kaum Platz auf der Bühne fanden. Vom "traumhaften Klangkörper" schwärmte am Schluss sogar Dirigent Sebastian Rathmann.

Die Vorbereitungszeit des Orchesters sei laut Musikdirektor geprägt gewesen von Zielstrebigkeit, Harmonie und Wertschätzung. Dankbar und mit viel Spaß habe Rathmann in den vergangenen Wochen mit den Musikern geprobt. Und diesen Spaß konnte man dem Dirigenten in seinem festlichen Frack förmlich ansehen. Auch die Orchestermitglieder hatten sich in den dunklen Anzug beziehungsweise ins kleine Schwarze geworfen, um dem großen Ereignis auch optisch gerecht zu werden. Akustisch waren sie es allemal.

Mit viel Hingabe und Leidenschaft ließen die Musiker die Traumwelten à la Hollywood aufleben. Es genügten ein paar Takte und schon lief ein ganzer Film im Geiste ab. Wie hätte man die cineastischen Meisterwerke besser einleiten können, als mit der "20th Century Fox Fanfare", die im Vorspann der meisten großen Klassiker abläuft? Und schon kämpfte man mit Rocky Balboa im Boxring, man ging mit Jack Dawson auf der Titanic unter und mit Bruce Wayne alias Batman auf Verbrecherjagd gegen den Joker. Ein epischer Abend brachte das Publikum zum Träumen.

Das Jugendorchester, von der Besetzung naturgemäß kleiner, nahm die Zuhörer gleich mal mit nach "Jurrasic World", wo der Kampf ums Überleben angesichts der zum Leben erweckten Dinosaurier begann. Moderatorin Martha Zoviacic versicherte, dass die Jugendlichen "klangvolle Melodien von Herzen spielen" würden – und sie hatte nicht zu viel versprochen. Die Filmmelodien zu Titanic, "High Noon" sowie die Mancini-Stücke spielten sie mit viel Hingabe.

Gemeinsam mit dem Großen Blasorchester hieß es "Spiel mir das Lied vom Tod". Und das war schon eine Klasse für sich, denn was sich alles so wundervoll anhörte, war schließlich recht anspruchsvoll. So hatte sich das große Blasorchester "Ein Amerikaner in Paris" vorgenommen. Eine Auftragskomposition von George Gershwin, das für Große Blasorchester geschrieben und zwischen der Höchststufe und der Kunststufe angesiedelt ist, wie Moderator Alexander Albert erläuterte.

Mit Bravour meisterte das Onstmettinger Orchester das 20-minütige Werk und erntete für diese musikalische Meisterleistung tosenden Applaus. Immer wieder bereicherten Solisten die Stücke oder es waren ausgefallene Instrumente, wie das Hupen der Pariser Taxis, bei den Filmmelodien zu hören.

Und sie hatten es wieder einmal geschafft, was sie sich zum Ziel gesetzt hatten: Emotionen mit Musik verbinden. Und das auf eine grandiose Weise. Am Ende waren nicht nur Ortsvorsteher Siegfried Schott und Kulturamtsleiter Martin Roscher komplett begeistert.