Ein neues Vorstandsteam gewählt und verdiente Mitglieder geehrt hat die Schützengilde Tailfingen bei ihrer Hauptversammlung.Foto: Krause Foto: Schwarzwälder Bote

Schützengilde Tailfingen: Jürgen Eppler freut sich über neue Mitglieder und kritisiert die Arbeitsmoral

Albstadt-Tailfingen. Nicht allein, dass die Mitgliederzahl – trotz einiger Austritte und Todesfälle – steigt, freute Jürgen Eppler, den Oberschützenmeister der Schützengilde Tailfingen, bei deren Hauptversammlung. Auch das Können der neuen Mitglieder lasse hoffen, "dass wir auf dem richtigen Weg sind".

117 Mitglieder hatte Eppler zum Ende des Jahres 2019 gelistet, in dem die Schützengilde das Projekt "›Elektronische Schießstände" in Angriff nahm, das sechste und bisher bestbesuchte Ostereierschießen veranstaltete – 900 Eier wurden ausgegeben – , und ein Video für die Volksbank Albstadt drehte – in diesem erzählen Mitglieder von den Aktivitäten in der Schützengilde. Der Lohn dafür waren eine Spende von 1000 Euro und 15 000 Klicks auf der Facebook-Seite.

Beim Dreikönigsschießen verteidigte 2019 Steffen Nüßle seinen Titel, beim Jedermannschießen im September gewann das Team des Autohauses Eppler den von ihm gestifteten neuen Wanderpokal, und beim Königsschießen im Oktober siegte überraschend Pistolenschütze Hans Dominik. Beim Weihnachtsschießen zielten die Schützen erstmals auf alte Christbaumkugeln mit Nummern – es waren auch Nieten dabei.

Unzufrieden ist Jürgen Eppler mit der Bereitschaft der Mitglieder, sich an Arbeitsdiensten zu beteiligen: "Fast immer sind dieselben da", monierte der Oberschützenmeister. Die Termine stünden Monate vorher fest; ein "da kann ich nicht, weil" dürfe da nicht geben. Der Verein sehe sich gezwungen, Waffenanträge nur noch zu genehmigen, wenn auch Arbeitsdienste geleistet würden.

Bis zum Jahresende hatte für die elektronischen Luftdruckstände die Schützengilde 4330 Euro bei Mitgliedern und Firmen gesammelt – mittlerweile, so Eppler, seien bereits 10 000 Euro zusammengekommen. Weitere Mittel kämen noch vom Verein, dem Württembergischen Landessportbund und der Stadt Albstadt, so dass im Herbst der Umbau beginnen könne – fleißige Helfer bei den Arbeitsdiensten vorausgesetzt.

Ausführlich ging Eppler auf die Änderung des Waffengesetzes zum Jahresende 2019 ein, das mehr Sicherheit und Transparenz bringen sowie illegalen Waffenbesitz erschweren soll. So müssten Waffenhändler den Behörden sämtliche Transaktionen mitteilen und unbrauchbar gemachte Waffen melden. Der Verfassungsschutz überprüfe Waffenbesitzer, Magazingrößen seien auf maximal zehn Schuss begrenzt, und neu registrierte Waffenbesitzer müssten nach fünf und zehn Jahren ihren Bedarf erneut nachweisen. "Das Beste ist mal wieder, dass es sich um eine EU-Richtlinie handelt, aber nur Deutschland setzt sie um", kommentierte Eppler. In anderen Ländern müssten Waffenbesitzer keine Sachkundeprüfungen ablegen und nicht Mitglied in einem Schützenverein sein.

Anschließend wurde Eppler einstimmig im Amt bestätigt, desgleichen die Jugendleiter Uwe Sattelmayer und André Hauser, Jochen Conzelmann, Schützenmeister Gewehr und Schießleiter, und Seniorenvertreter Werner Lorch. Steffen Nüßle gab das Amt des Kassenprüfers an Meik Swatko ab. Für 40 Jahre Mitgliedschaft in der Schützengilde Tailfingen ehrte Eppler sodann Reiner Maute, für 25 Jahre Mathias Bantle und Jügen Moser, für 20 Jahre Cosimo Marongui und Steffen Mootz und für besondere Verdienste um den Verein Harry Mootz. Eppler selbst wurde danach von Werner Lorch und Thorsten Blankenhorn ausgezeichnet – ebenfalls für besondere Dienste.