Julian Kempf, Thomas Gerold und Christoph Lehmann treten für die "Lebendige Gemeinde" an. Foto: Arnold Foto: Schwarzwälder Bote

Kirchengemeinderatswahl: Lebendige Gemeinde kürt ihre Kandidaten für die Wahl zur Landessynode

Zollernalbkreis. Personell und inhaltlich frischen Wind bieten will der größte Gesprächskreis der evangelischen Landeskirche Württemberg, die "Lebendige Gemeinde", mit seinen Kandidaten für die Landessynode für den Kirchenwahlkreis Tuttlingen-Balingen.

Pfarrer Philippus Maier aus Onstmettingen, Mitglied im regionalen Arbeitskreis, blickt positiv auf seine Arbeit in der zu Ende gehenden Synodal-Periode zurück und ist "glücklich, dass die Lebendige Gemeinde ein so junges und motiviertes Team zusammengestellt hat". Neben Maier treten auch der in Winterlingen verwurzelte Simon Hensel und Ulrike Mehne aus Tuningen nicht mehr an.

Neuer theologischer Vertreter möchte Pfarrer Thomas Gerold aus Geisingen im Kreis Tuttlingen werden. Der 43-Jährige ist mit Silke Bauer-Gerold, Pfarrerin in Immendingen, verheiratet. Das Paar hat zwei Kinder im Alter von vier und acht Jahren. Gerold hat Theologie studiert und promoviert, für die Herrnhuter Brüdergemeinde und zuletzt als Pfarrer in Königsfeld gearbeitet. Wichtig sind ihm "eine möglichst gute personelle und finanzielle Ausstattung unserer Gemeinden, Zugangswege zum Pfarramt über das Theologiestudium direkt nach dem Abitur, damit wir auch in Zukunft genügend gute Pfarrerinnen und Pfarrer haben, und die Stärkung der Kinder- und Jugendarbeit". Er schlägt eine verstärkte Hinführung von Kindern an den Konfirmandenunterricht vor und will bereits in der dritten Grundschulklasse zum Kennenlernen von Glaube und Kirche einladen.

Zwei Kandidaten wollen Pfarrer werden

Zum verjüngten Team gehören auch die Theologiestudenten Christoph Lehmann und Julian Kempf, die beide Pfarrer werden möchten. Der 23-jährige Lehmann ist "in der Jugendarbeit zum Glauben gekommen" und arbeitete in den Bereichen Kinderkirche, Jungschar, Kinderferienwoche und Jugendkreis mit. Ein Auslandsjahr verbrachte er als Lehrer an einer Grundschule in Tansania. Neben dem Studium in Tübingen leitete er die Hochschulgruppe "Campus für Christus". Für Lehmann ist eine Kirche wichtig, in der eine Beziehung zu Gott und die Bedeutung der Bibel für die heutige Zeit erfahrbar sind.

Der 25-jährige Julian Kempf ist Wirtschaftswissenschaftler mit Abschluss an der Universität Konstanz und hat außerdem Theologie studiert. Er engagiert sich in der christlichen Studentenarbeit (SMD) in Tübingen. Ihm liegt "eine vielfältige Gottesdienstgestaltung, die auch Interessen und Bedürfnisse der jüngeren Generationen in den Blick nimmt", am Herzen. Außerdem will er sich für eine gute pastorale Versorgung der Menschen im ländlichen Raum sowie für eine Stärkung des Ehrenamts, "des Priestertums aller Gläubigen", einsetzen und die Zulassungsvoraussetzungen für das Pfarramt verändern: "Es sollte auch für Absolventen anderer staatlich akkreditierter Hochschulen geöffnet werden."

Zu dem großen Wahlkreis gehören der Zollernalbkreis und der Kreis Sigmaringen mit den Eingemeindungen Ostrach und Wald sowie dutzende Orte der Landkreise Tuttlingen, Villingen-Schwenningen und Rottweil. Die Kirchenwahl ist am 1. Dezember. Dann werden alle Kirchengemeinderäte und alle Mitglieder für die 16. Württembergische Landessynode für sechs Jahre gewählt. Die meist in Stuttgart tagende Synode tritt drei Mal im Jahr zusammen, um den Haushalt der Württembergischen Landeskirche festzulegen und kirchliche Gesetze zu verabschieden, die regeln, wer unter welchen Bedingungen getauft und getraut werden kann. Auch Konfirmations-, Kirchen- gemeinde- und Gottesdienstordnung legt sie fest. Wählen dürfen alle evangelischen Christen ab 14 Jahren.  Vorstellen werden sich die Kandidaten am Freitag, 8. November, ab 19.30 Uhr in Ebingen im Gemeindehaus Spitalhof und am Sonntag, 13. Oktober, ab 17 Uhr im Gemeindehaus in der Hermann-Berg-Straße 12 in Balingen. Kirchengemeinden dürfen die Kandidaten einladen.