Spenden-Übergabe vor dem Albstädter Tafelladen: Wolfgang Poppel, Thomas Vogler, Elvira Di Valentino und Andreas Budisky (von links).Foto: Roth Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Die katholische Kirchengemeinde St. Hedwig spendet 5000 Euro an die Tafel

Albstadt-Ebingen. Die Albstädter Tafel freut sich über eine Spende in Höhe von 5000 Euro von der katholischen Kirchengemeinde St. Hedwig. Elvira Di Valentino, Marktkoordinatorin der Albstädter Tafel, und Andreas Budisky, Leiter der Caritas-Dienste in Albstadt, berichten, dass bundesweit die Tafeln unter der Pandemie leiden. Da kommt ein Geldregen zum richtigen Zeitpunkt: "Ohne den Zukauf von Lebensmitteln könnten wir bald schließen", so Budisky. "5000 Euro sind viel für eine Tafel."

Für den Lebensmittelkauf werden die 5000 Euro auch hauptsächlich verwendet – hinzu kommen Ausgaben für Hygienemaßnahmen. "Im ersten Moment dachte ich, Hygieneartikel seien preiswert. Da wurde ich schnell eines besseren belehrt." Schließlich werden alle Mitarbeiter, die sich ehrenamtlich für den Albstädter Tafelladen einsetzen, zweimal pro Woche getestet. "Bei 27 Freiwilligen kommt da eine ganz schöne Summe zusammen." Weil für ältere Tafelbedürftige ein Lieferdienst angeboten werde, fallen nochmals Mehrkosten an. "Und auch Desinfektionsmittel und Spuckscheiben sowie Masken müssen gezahlt werden", erklärt Budisky.

Thomas Vogler, Diakon von St. Hedwig, und Wolfgang Poppel, gewählter Vorsitzender des katholischen Kirchengemeinderats von St. Hedwig, wissen um die Nöte der Albstädter Tafel und haben die 5000 Euro von den Hedwig-Festen im Zeitraum von 2017 bis 2019 gesammelt – 2020 fiel das Fest coronabedingt aus. Das Gemeindefest mit Tombola, gemeinsamen Essen und Andachten ist alljährlich ein Höhepunkt in der Gemeinde. 50 Prozent der Erlöse werden gespendet – langjähriger Spendenpartner ist die Albstädter Tafel.

Elvira Di Valentino lobt die große Solidarität in der Stadt. "Seit Pandemieausbruch erlebe ich einen beispiellosen Zusammenhalt in der Gesellschaft." Private Lebensmittelspenden hätten deutlich zugenommen. Und nicht nur das: "Wir haben natürlich mehr Personal gebraucht und von der Stadtverwaltung Unterstützung bekommen", so Budyski. Studenten, die sich normalerweise um die Hausaufgabenbetreuung der Schüler kümmern, haben Dienst im Tafelladen geschoben. Auch bei den Albstädter Vereinen rücke die Tafel als Spendenziel in den Fokus.

Das hängt auch damit zusammen, dass die Albstädter Tafel während des ersten Lockdowns nicht geschlossen hatte. "Wir waren eine Art Modellprojekt und eine der wenigen Tafeln im Land, die geöffnet waren", berichtet Budisky. Sogar die Münsinger Tafel habe sich nach dem Albstädter Hygienekonzept erkundigt.

Dass die Tafeln pandemiebedingt noch mehr in den Vordergrund rücken werden, sei nur eine Frage der Zeit. "Durch Corona haben viele ihren Job verloren und bisher noch Arbeitslosengeld I bezogen", ist Budyski besorgt. "Kriegen diese Menschen nur noch den Hartz IV-Mindestsatz, gibt es auch mehr Tafelkunden." Bis Ende des Jahres sei ein Anstieg an Hilfsbedürftigen zu erwarten.

Damit auch dann noch genügend Lebensmittel zur Verfügung stehen, seien Spenden weiterhin erwünscht. Die 5000 Euro von der katholischen Kirchengemeinde machen den Auftakt.