Die Pfeffinger Rinder (Symbolbild) brauchen einen Stall für ihr Futter. Foto: Puchner Foto: Schwarzwälder Bote

Spendenkampagne: Rinderfans sammeln

Albstadt-Pfeffingen. Beispiellose Solidarität erfährt zurzeit Ralf Maute, der in Pfeffingen Hochlandrinder hält. Ein Unbekannter hatte im vergangenen Jahr Anzeige erstattet, weil Maute das Heu für seine Hochlandrinder in einem Lastwagen-Anhänger auf der Weide lagert. Laut Gesetz darf er das aber so wohl nicht.

Nach einigen Diskussionen stand die offizielle Entscheidung fest: Der Hänger mus weg. Große Verzweiflung bei Maute: "Wenn der Hänger weg kommt, werden alle Rinder geschlachtet", wird er in einer Pressemitteilung der "Crowdfunding"-Kampagne zitiert, die Freunde und Anwohner für ihn gestartet haben.

Zuletzt hatte die Stadt eingelenkt und dem Vorschlag zugestimmt, dass ein Futterstall für die Rinder eine akzeptable Lösung sei. Der kostet allerdings rund 15 000 bis 20 000 Euro. Um das finanziell zu stemmen, legen nun alle zusammen: "Um Ralf Maute wenigstens ein wenig unter die Arme zu greifen, wollen wir versuchen, mindestens die 1500 Euro für das Baugesuch mit Spendengeldern zu sammeln."

Die zotteligen Tiere zwischen Margrethausen und Pfeffingen haben mittlerweile eine Fangemeinde: Innerhalb von gut zehn Tagen sind über 400 Euro zusammengekommen. Das reicht jedoch nicht für eine sichere Zukunft der Rinder. Deshalb setzen sich die Zollernälbler weiter dafür ein, dass die Herde auf ihrer Weide zwischen Margrethausen und Pfeffingen bleiben darf. Es könne nicht sein, dass man für eine einfache Lösung soviel Geld in die Hand nehmen müsse. "Wir sind immer noch der Meinung, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg – helft uns, den Hochlandrindern ›Blume‹ und ›Hannah‹ ihren Lebensraum in Pfeffingen zu erhalten, und spendet", rufen die Aktivisten auf.

Weitere Informationen: gofundme.com/ rettet-highland-cattles

Als Crowdfunding bezeichnet man die Möglichkeit, bei vielen Unterstützern jeweils kleine Beträge zu sammeln und somit große Projekte gemeinsam zu finanzieren – etwa über die Internetplattform "GoFundMe".

Am meisten wird im deutschsprachigen Raum für Kampagnen gespendet, welche die Gesundheit betreffen. Auf den weiteren Plätzen folgen Spenden für gemeinnützige Organisationen und Spenden für den Tierschutz. Am häufigsten gespendet werden zehn Euro, knapp gefolgt von 50 und 20 Euro.

"GoFundMe" ging 2010 in den USA an den Start und ist die weltweit größte gesellschaftliche Online-Fundraisingplattform. Seit über einem Jahr gibt es GoFundMe mit einem lokalen Expertenteam in Deutschland. Über 100 000 Menschen spendeten in dieser Zeit mehr als sieben Millionen Euro. Damit ist Deutschland der am schnellsten wachsende Markt für "GoFundMe" in Europa.

Die Spenden werden nur an die Person freigegeben, die als Begünstigte genannt ist. Ein Sicherheitsteam sorgt dafür, dass Gelder nur an die empfangsberechtigte Person gelangen. Wird ein Missbrauch festgestellt, erhalten die Spender ihr Geld zurück.