Seltene klangliche Kostbarkeiten bekamen die Konzertbesucher in Heilig-Kreuz zu hören. Foto: Bender Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: "Alphornklang & Schwobablech" und Hans-Peter Merz spielten in Heilig-Kreuz

Großen Zulauf hatte am Sonntagabend das "Festliche Konzert zum Advent" in Heilig-Kreuz. Besonders die Älteren offenbarten ein Faible für weihnachtliche Orgelmusik und "Alphornklang & Schwobablech", dargeboten von Reinald Riede und seinen Ratshausener Musikern.

Albstadt-Ebingen. "Besser lässt sich erwartungsvolle Besinnlichkeit nicht zum Ausdruck bringen. So kann es gerne weitergehen", urteilte Pfarrer Uwe Stier, nachdem die letzten Töne des zur Eröffnung gespielten "Friedenspsalms" von Josef Sohm verklungen waren. "Kehrt um, denn das Himmelreich ist nah", forderte Stier die Gläubigen mit dem Evangelisten Johannes auf – und dass sie durch ihr Handeln dazu beitragen mögen, dass immer wieder ein Stück vom Himmel in die irdische Welt hereinbreche. Wobei man sich bereits "ein bisschen wie im Himmel" fühle, wenn man so wundervolle Klänge vernehme.

Dazu ergab sich alsbald die Gelegenheit: Die "Alphorn Melodie" verbreitete eine friedvolle Stimmung – und auch im Anschluss kam das ungewöhnliche Instrument aus dem Hochgebirge verschiedentlich zum Einsatz. In der "Alphorn Melodie" war es von Uli Wittmer gespielt worden, in "Alpina Romantica" übernahm es Reinald Riede – dazu vermittelten Röhrenglocken und überdimensionale Kuhglocken das Gefühl vermittelt, hoch oben auf dem Berg und der Alm zu sein.

Aber auch andere Musikrichtungen kamen zu ihrem Recht. Variationen von Ludwig van Beethoven zu einem der klassischsten Weihnachtslieder überhaupt – "Tochter Zion" – spielte Hans-Peter Merz auf der Orgel und danach noch andere Melodien, die aus einer anderen, jenseitigen Welt zu kommen schienen. Zart und lieblich erklang auf der "Königin der Instrumente" "Es kommt ein Schiff geladen", eher volkstümlich hingegen "Maria" – was die Blechbläser da intonierten, war nicht, wie der Titel nahezulegen schien, eine sakrale Komposition zu Ehren der Mutter Gottes, sondern eine volkstümliche Polka, die zur Wallfahrt angestimmt wurde. Aus einer ganz anderen Richtung kam "Über sieben Brücken musst du gehen", das Manfred Hehl Gelegenheit zu einem wundervollen Posaunensolo bot.

Nicht weniger schön war jenes, das Harald Burger auf dem Flügelhorn zu "Gabriellas Song" intonierte, dem ergreifenden musikalische Bekenntnis aus einem Film, der überaus passend "Wie im Himmel" heißt.

Fazit: Das Zusammenspiel der Musiker war fantastisch, das Orgelspiel meisterlich, das Gesamtkonzept ansprechend – und das Publikum am Ende begeistert.