So könnte der neue Tailfinger Edeka-Markt aussehen, der an die Stelle des AC-Parks treten soll. Aber natürlich ist das letzte Wort noch nicht gesprochen – allein die Bauzeit beträgt 15 Monate; es kann sich also noch einiges ändern. Grafik: Edeka

AC-Park weicht Neubau für einen Lebensmittelmarkt. Bauarbeiten sollen etwa 15 Monate dauern. Gebäude wird "kein Betonklotz".

Albstadt-Tailfingen - Zwar pfiffen es die Spatzen längst von den Tailfinger Dächern, aber die Stadt hüllte sich in Schweigen, solange das Projekt nicht in trockenen Tüchern war. Jetzt hat Edeka es gebrochen: Der Konzern baut auf dem Areal des AC-Kaufparks einen neuen Lebensmittelmarkt.

Über sechs Jahre lang, berichtet Oberbürgermeister Jürgen Gneveckow, sei die Stadt an diesem Projekt "drangewesen" – jetzt sind die Hindernisse offenbar aus dem Weg geräumt und, so Wolfgang Seiler, Expansionsleiter bei Edeka Südwest, der "Durchbruch für das Zukunftsprojekt" erzielt. Jetzt gelte es die baurechtlichen Grundlagen zu schaffen – laut Baubürgermeister Udo Hollauer müssen für den Bebauungsplan noch Fragen zu den Baugrenzen geklärt werden; das Baugesuch will die Stadt so zügig wie nur möglich bearbeiten, Abbruch- und Baugenehmigung zeitnah erteilen.

Der Eisdiele San Marco wurde laut Hollauer eine Duldung bis Mai zugestanden; über einen Termin für den Beginn des Abrisses des alten AC-Parks mochte der Baubürgermeister am Mittwoch nicht spekulieren. Die Bauarbeiten sollen laut Seiler etwa 15 Monate dauern; er verspricht, Tailfingen um einen "modernen und innovativen Neubau" zu bereichern. Hollauer pflichtet bei: Geplant sei weder ein Betonklotz wie der alte AC-Park noch ein Glaswürfel, sondern ein Gebäude, das sich in punkto Materialwahl und Gestaltung wesentlich besser ins Stadtbild einfüge als der Vorgänger.

Der Eingang wird auf der Westseite, also in der Kronenstraße liegen, wo das Haus dreigeschossig ist. Der neue Edeka-Markt – der wohlgemerkt kein E-Center ist – wird sich im Erdgeschoss befinden und 2300 Quadratmeter Verkaufsfläche bieten. In den beiden Obergeschossen, die von der Hechinger Straße aus zugänglich sind, wird geparkt. Nicht ohne Bedeutung für die Entscheidung von Edeka waren laut Wolfgang Seiler die Pläne zur Neugestaltung und baulichen Aufwertung der Kronenstraße im Zuge der Tailfinger Stadtkernsanierung. Der Entwurf des Trierer Büros Ernst und Partner sieht für das östliche Ende der Kronenstraße eine Rampe mit sechs Prozent Steigung vor, die in Serpentinen zur Hechinger Straße hinaufführt.

Der neue Verbrauchermarkt soll laut Edeka "die Nahversorgung Tailfingens langfristig sichern". Besonders die service- und beratungsintensiven Bedienungstheken für Fleisch- und Wurstwaren, Käse und Feinkost, aber auch für Frischfisch seien feste Bestandteile des Projekts; als weitere Schwerpunkte führt Edeka regionale Sortimentsvielfalt, Bio-, Marken- und Eigenmarken- sowie Preiseinstiegssortimente an. Betreiben soll den neuen Edeka-Markt ein Kaufmann oder eine Kauffrau aus der Region – offenbar werden derzeit Gespräche geführt.