Hildegunde Pfeil erklärte die Kirche St. Margareta. Foto: Schwarzwälder Bote

Kloster Margrethausen: Hunderte folgen der Einladung zum ersten "Tag des offenen Klosters" / Wechselhafte Geschichte

Mehrere hundert Besucher haben am Sonntag im Rahmen des "1. Tags des offenen Klosters" Margrethausens kulturellem Mittelpunkt ihre Aufwartung gemacht.

Albstadt-Margrethausen. Die Kirchengemeinde, der Förderverein Kloster Margrethausen, die Feuerwehr, der Albverein und die Ortsverwaltung hatten eingeladen – und zahlreiche Gäste aus Nah und Fern waren dieser Einladung gefolgt. Auf dem Programm standen unterschiedliche Angebote, vor allem Führungen durch das Kloster und in der Pfarrkirche.

Letztere hat zwar genaugenommen nichts mit dem Kloster zu tun, wie Hildegunde und Sigrun Pfeil in ihren Ausführungen betonten, denn die Reste der eigentlichen Klosterkirche wurden schon vor etwa 200 Jahren abgebrochen. Aber es lag schon wegen der überregional bekannten Kirchenfenster von Wilhelm Geyer nahe, sie ins Programm miteinzubeziehen. Außerdem bot sie sich als Forum für den mitreißenden und stürmisch beklatschten Gesang, mit dem der von Martin Wäschle dirigierte Chor Effata zwei der Führungen einleitete, förmlich an.

Wer wollte – und es wollten viele –, der konnte sich anschließend zusammen mit Walter Spengler auf den Weg durch das Kloster machen und dort Wissenswertes über die wechselhafte Geschichte des Gebäudes erfahren. Es hat in den rund 700 Jahren seines Bestehens nicht nur Franziskanerinnen als Bet- und Heimstatt gedient – so mancher erinnerte sich auch noch an die alte Schule, in der er selbst oder aber Eltern oder Großeltern das ABC erlernt hatten. Im Raum "Heersberg" dokumentierte ein inhaltlich, und künstlerisch gleichermaßen ansprechender Film von Heribert Schairer die noch nicht allzu lang zurückliegende Restaurierung des weltlichen Klosterteils; diesbezügliche Fragen beantworteten vor Ort Krischan und Lennart Spengler, die bei dieser Gelegenheit auch gleich Werbung für den Klosterförderverein machten.

Auch an die Kinder war gedacht. Für sie gab es maßgeschneiderte Angebote, etwa mit spannenden Erzählungen gewürzte Führungen in den Gewölbekeller, bei denen sie nicht nur den fast noch funktionstüchtigen Brotbackofen, sondern auch die frühere Waschküche zu Gesicht bekamen – durch sie floss einst ein Bach! Heute ist dort die Bücherei untergebracht, in der Kerstin Götz und Rita Thiel an diesem Sonntag eine mittelalterliche Schreibwerkstatt eingerichtet hatten und die Jungen und Mädchen einluden, ihre Namen in altertümlichen Lettern auf Pergament respektive Papier zu malen.

Draußen bei der Feuerwehr wartete eine besondere Herausforderung: Es galt, mit kleinen Spritzen Ziele auf einer Modellhausfassade zu treffen.

So manches Kind erwarb sich mit viel Geschick den Ehrentitel "Löschmeister", aber auch die weniger geschickten ergatterten Preise.

Abteilungskommandant Christoph Gerstenecker kann stolz auf seine Feuerwehrleute sein, von denen einige bemerkenswerte pädagogische Qualitäten an den Tag legten.

Die Sockenstrickerinnen zeigen Verbundenheit mit dem historischen Ort

Dicht umdrängt war der Stand der Sockenstrickervereinigung. Die Frauen demonstrierten vor Ort sowohl ihr Können als auch ihre Verbundenheit mit dem Kloster, in dessen Räumen die wöchentlichen Strickabende stattfinden – die Produkte wurden verkauft; der Erlös dient wohltätigen Zwecken.

Daniela Wäschle und Cornelia Arnold waren mit der Resonanz mehr als zufrieden. Auch das Ortsamt war geöffnet; Ortsvorsteher Thomas Bolkart hatte nichts zu verbergen und zeigte jedem, der Interesse hatte, seinen Amtssitz. Den Hunger der Gäste stillte die katholische Kirchengemeinde; um die durstigen Kehlen kümmerte sich der Albverein.

Fazit: Am Ende herrschte eitel Sonnenschein, nicht nur am Himmel, der nach nassem Start der Veranstaltung bald aufhellte, sondern auch und vor allem auf den Mienen aller Beteiligter. Denn das wichtigste Ziel, der gewählte Vorsitzende des Kirchengemeinderates, Bernd Kramer, nannte es, war erreicht worden: Alle Vereine und Institutionen, die im Kloster beheimatet sind, hatten vorbildlich zusammen gearbeitet – und die Bevölkerung hatte Einblick erhalten, was sich hinter den Kulissen tut.