Roman Zitzelsberger bei der IG Metall Foto: Bäckmann Foto: Schwarzwälder Bote

IG Metall: Föst kritisiert Entlassungen

Albstadt. Positiv, aber unter dem Wert des Vorjahres, entwickelt sich die Mitgliederzahl bei der IG Metall Albstadt, wie Roman Zitzelsberger, Bezirksleiter der IG Metall Baden-Württemberg, bei der Delegiertenversammlung vom Ersten Bevollmächtigten Michael Föst erfuhr.

Einer der aktuell drei Konfliktfälle im Bereich Albstadt betrifft laut Föst die Firma Krug & Priester in Balingen, die zum Jahresende aus dem Arbeitgeberverband austrete.

Föst machte deutlich, dass die Beschäftigten dann wohl mit schlechteren Arbeitsbedingungen, längeren Arbeitszeiten und weniger Entgelt als in der Tarifbindung auskommen müssten und verurteilte dieses Vorgehen. "Hier sollen die Beschäftigten durch ausbleibende Tarifabschlüsse die Firma sanieren. Das Geld der Beschäftigten soll in die Taschen der Familie Priester fließen." Er stellt aber auch klar, dass die IG Metall dies nicht kampflos hinnehmen werde. Diese Auseinandersetzung werde "unschön, aber notwendig". Zurecht habe der DGB gefordert, solche Betriebe von öffentlichen Aufträgen auszuschließen.

Klaus-Peter Manz legte "sehr solide" Finanzahlen vor, das Ortskassenvermögen wachse durch steigende Mitgliederzahlen.

Roman Zitzelsberger hatte ein Kamerateam des ZDF der Sendung Berlin direkt dabei, die einen Bericht über die wirtschaftliche Situation und die Antworten der IG Metall bringen wollte. Zitzelsberger kritisierte, dass Arbeitgeber die jetzt Mitarbeiter entließen, das falsche Instrument nutzten. Echte Instrumente der Tarifpolitik habe man im Krisenjahr 2008/2009 sehen können: Beschäftigte seien mit Kurzarbeit und dem Tarifvertrag Beschäftigungssicherung in der Beschäftigung gehalten worden, sodass sie nach der Krise weitermachen konnte. Wer als Unternehmer jetzt nicht bereit sei, mit seinen Beschäftigten ordentlich umzugehen, treibe den Spaltpilz in die Gesellschaft, so Zitzelsberger. Jetzt müsse jeder Unternehmer zu seiner Mannschaft stehen.