Zahlreiche junge Lautlinger und Laufener haben sich am Kreuzweg-Projekt beteiligt. Foto: Weimer Foto: Schwarzwälder-Bote

Vinz-Kreuzweg: Gottesdienst zur Einweihung mit Segensfeier am Sonntag am Bühl

Albstadt-Lautlingen. Der neue Kreuzweg der Vinzentinischen Ersthelfer im Jahr der Barmherzigkeit wird am Sonntag, 23. Oktober, ab 10.30 Uhr mit einer Segensfeier am Skihang beim Ferienhaus Günter Kälbli – gemeinsam mit Firmlingen aus Lautlingen und Laufen – eingeweiht. Dazu lädt Diakon Michael Weimer alle Gläubigen ein – auch zum Imbiss danach mit Krautnudeln und Saitenwürsten.

In einer Dokumentation, die Eckhard und Andreas Hofele Weimer für das Projekt "Vinz – Kreuzweg" zur Verfügung gestellt haben, hat sich Helmut Hofele mit viel Herzblut und Engagement mit den Lautlinger Feldkreuzen beschäftigt und nachgeforscht, wobei er auch auf Auszüge des ehemaligen Lautlinger Pfarrers Pfeffer gestoßen ist. "Der Lautlinger Soldat Meier gelobte, einen Stationsweg zum Bühl zu bauen, wenn er unversehrt aus dem Kriege heimkehren würde. So wurde 1871 der Kreuzweg mit mehreren Stationen erbaut. Der Weg wurde von dem Fronmeister Anton Leibold angelegt. Mehrere christliche gesonnene Männer schlossen sich zusammen und sammelten für den Bau einer Kapelle, die als Zielstation auf dem Bühl errichtet werden sollte. Pfarrer Pfeffer beschlagnahmte dann aber den Kappelenfond und ließ davon die Kriegergedächtniskapelle auf dem Friedhof bauen", heißt es darin.

"Anfangs der 1930-er Jahre wurden die Kreuzwegstationen beschädigt und zum Teil zerstört, angeblich von Meßstetter Buben, worauf sie dann abgebrochen wurden."

Auf dem Bühl habe ein hochragendes, weitschauendes Kreuz gestanden, das Pfarrer Sayle erneuert habe, das aber verkam und verschwand. Erst 1939 wurde an derselben Stelle durch Stiftung von Sofie Müller ein neues Kreuz mit Corpus errichtet, das 1950 ausgebessert wurde: Ein Kreuz im Vorderried unter dem Bühl an der Stelle des ehemaligen Pestfriedhofes aus Eichenholz zwischen zwei Linden. Früher soll dort, ebenso wie am Gewann Unterberg, ein Doppelkreuz gestanden haben, berichtet Mesner Stephan Schairer.

Alfred Moos weiß, dass die Vinzentinerinnen aus dem Kloster Untermarchtal, die lange in Lautlingen im Schwesternhaus wohnten, sonntags auf dem Bühl den Rosenkranz beteten. Pfarrer Bihl feierte zu seiner Zeit im Mai auch Maiandachten.

Durch die Freundschaftlichen Beziehungen von Eckhard und Andreas Hofele, Markus Roth – er ist Landschaftspfleger auf dem Bühl – und Diakon Weimer entstand die Idee, im Jahr der Barmherzigkeit, das Papst Franziskus ausgerufen hat, den Kreuzweg wieder neu zu errichten: als "Vinz – Kreuzweg" mit sieben Kreuzstationen, mit Symbolen der sieben Werke der Barmherzigkeit wie etwa einem Brot und einem Schiff.

Zwischen den Kreuzen gibt es noch drei weitere Stationen, wo die Heiligen Franziskus, Vinzenz von Paul und Mutter Teresa mit jeweils einem Zitat vertreten sind wie "Erbarmende Liebe erobert die Welt", "Kennt ihr die Armen eurer Stadt" und "Ein Sonnenstrahl reicht hin, um viel Dunkel zu erhellen".

Für die Umsetzung des Projektes war ein größeres Genehmigungsverfahren nötig, wobei Stadtverwaltung, Forstamt und Umweltamt gut zusammenarbeiteten. Umgesetzt haben das Projekt die Vinzentinischen Ersthelfer, Firmbewerber aus Lautlingen und Laufen, Lautlinger Jäger und Landwirte sowie Lautlinger Gemeindemitglieder.

Wie alle Vinz-Projekte wird dieser Kreuzweg durch Spenden finanziert – auch durch Spenden mehrerer Firmen.