Jubilarin Anna Maria Krigar feiert heute ihren 90. Geburtstag. Foto: Schwarzwälder Bote

Geburtstag: Anna Maria Krigar wird 90

Albstadt-Ebingen. Eine Vorliebe für Blumen und Pflanzen – die hatte Anna Maria Krigar schon immer. Zu ihrem 90. Geburtstag, den sie am Samstag im Familienkreis feiert, wird es wohl auch Blumen regnen für die Jubilarin.

"Mein Leben war arbeitsreich, aber ich war damit zufrieden", blickt Anna Maria Krigar, genannt Anne, zurück. Geboren wurde sie am 1. Juni 1929 als Anna Strobel in Ebingen und wuchs mit zwei älteren Brüdern auf. Das Pflichtjahr nach der Schulzeit verbrachte sie mit schwerer und ungewohnter Arbeit auf einem Bauernhof in Stockenhausen und entschied sich danach für einen Beruf, der ihr mehr Freude machen sollte: den der Blumenbinderin, heute Floristin. In einer Ebinger Gärtnerei bewies sie schnell ihr Geschick für das Handwerkliche, aber auch für den Umgang mit Kunden. Den Gärtnermeister Heinrich Krigar lernte sie dort kennen und lieben – und heiratete ihn am 12. August 1950 in der Martinskirche.

1955 gründete das Paar sein eigenes Blumenhaus Krigar, dessen Wurzel der Kiosk "Vergissmeinnicht" am Friedhof war. Schon bald kauften die Krigars ein Grundstück Unter dem Malesfelsen, wo sie 1965 ihr erstes Geschäftshaus bauten. "Es war damals eine harte Zeit", erinnert sich Anne Krigar heute. Aus kleinsten Anfängen und ohne Startkapital arbeitete das junge Ehepaar, das inzwischen eine Tochter und zwei Söhne hatte, viel, gönnte sich keinen Urlaub, und setzte sich so – trotz großer Konkurrenz – durch. In ihrer knappen Freizeit unterstützte Anne Krigar ihren Mann in der von ihm mitgegründeten Landsmannschaft Schlesien. Das Kegeln war ein weiteres gemeinsames Hobby der beiden.

Nach der Übergabe an die Kinder: endlich viel Zeit zum Reisen

Am 1. Januar 1981 übergaben beide ihre Gärtnerei an ihre Tochter Ingrid und deren Mann Dieter Doster, die den Betrieb in ihrem Sinne weiterführten und inzwischen an ihre Kinder weitergegeben haben. So hatten Anne und Heinrich Krigar endlich Zeit zum Reisen, wanderten mit der Seniorengruppe des Schwäbischen Albvereins, fuhren regelmäßig nach Schlesien, waren in Norwegen, der Karibik und auf Teneriffa.

Die Familie bedeutet Anne Krigar schon immer alles. Sie pflegte ihre Mutter, umsorgte später ihren Mann und nimmt als Mitglied der Frauenselbsthilfe nach Krebs an deren Vereinsleben teil. Für ihre Kinder, sechs Enkel und drei Urenkel ist sie stets der Mittelpunkt der Familie, zumal ihre Back- und Kochkünste "legendär" sind, wie Ingrid Doster schwärmt: "Omi‘s Maultaschen sind die besten der Welt!".