Denkmalstiftung: Sanierung des historischen Gebäudes soll noch in diesem Jahr abgeschlossen werden
Albstadt-Lautlingen. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg hat Lautlingens Gasthaus Krone, zentral und dominant an der Einmündung der Vorderen Gasse in die Laufener Straße gelegen, zu Baden-Württembergs Denkmal des Monats April 2020 ernannt.
Das über 300 Jahre alte Gebäude an der Ortsdurchfahrt gilt als eines der schönsten Fachwerkhäuser im Zollernalbkreis, wenn nicht gar auf der ganzen Alb. Es war 1697 von den Ortsherren, der Adelsfamilie Stauffenberg, errichtet worden – der Bau einer repräsentativen Gaststätte und Umspannstation für die Fuhrleute am Fuß von Meßstetter Tal und Europäischer Wasserscheide war Bedingung für die Grafung des Geschlechts gewesen. Fuhrleute spannten im Hof um, bevor es bergauf ging; als Gasthof war die Krone jahrhundertelang Zentrum des Dorflebens im Ort.
1865 ging die "Krone" in den Besitz der Familie Alber über, zu deren Abkömmlingen Stefan Hetges und Monika Bodmer, die Kinder des verstorbenen ehemaligen Schulrektors und Liederkranz-Dirigenten Klaus Hetges, zählen. Sie sind die fünfte Generation im Haus und wollen es mit Hilfe der vierten und der sechsten wieder zu dem machen, was es früher war: wichtigster Treffpunkt und "gute Stube" Lautlingens. 3,2 Millionen Euro lassen die Geschwister sich das Projekt kosten; 200 000 davon finanziert das Land aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum, weitere 100 000 schießt die Denkmalstiftung zu. Im Inneren wird es behutsam statisch ertüchtigt, bei der Ausstattung der Räume soll zu einem guten Teil der Zustand des 18. Jahrhunderts wiederhergestellt werden, beispielsweise die holzvertäfelte Herrschaftstube und der eiserne Ofen in der Gaststube mit seiner kronenartig verzierten Oberkante. Außen wird der imposante, dreifach vorragende Giebel mit seinem Reichtum an Fachwerkmotiven in neuem Glanz erstrahlen.
Damit nicht genug: Unter dem gewaltigen Dachstuhl hat sich eine Räucherkammer erhalten, und auch der Keller stellt eine Besonderheit dar: Sein Tonnengewölbe mit vier Metern Höhe vermutlich noch deutlich älter als das Fachwerkhaus selbst. Auch der originale Steinplattenboden ist weitgehend unverändert und unversehrt erhalten. Sie wird auch weiterhin gute Dienste leisten, wenn die "Krone" ihren Betrieb als Gasthaus wieder aufnimmt.
Wann es so weit ist? Wenn alles nach Plan läuft, dann können die Lautlinger vermutlich im November wieder in der "Krone" einkehren können. Der neue Anbau, in dem Gästezimmer, Dorfladen, Bistro und Bankfiliale untergebracht ist, könnte schon im Frühsommer fertig sein. Wann man seine Angebote in Anspruch nehmen kann, steht derzeit allerdings – coronabedingt – in den Sternen.