Die Rampe der Bahnunterführung in der Flandernstraße - die Spanplatten in den Öffnungen sind Ersatz für zersplitterte Glasscheiben. Foto: Kistner

Einhausungen der Bahnunterführung in der Oststadt werden erneuert. Halt ist kein Thema.

Albstadt-Ebingen - Die Einhausungen der Bahnunterführung zwischen Flandern- und Schlachthofstraße in der Ebinger Oststadt werden erneuert. Das hat gestern Abend der Technische- und Umweltausschuss des Gemeinderats beschlossen. Die Kosten werden mit 150.000 Euro veranschlagt.

Seit Jahr und Tag befinden sich die "Einhausungen" – so lautet der Fachterminus für Straßen oder Wegüberdachungen mit gläsernen oder sonstigen Seitenwänden – in einem erbärmlichen Zustand.: Das Glas ist stellenweise zersplittert oder bereits durch Platten ersetzt worden, zahlreiche Eisenprofile des Tragwerks sind durchgerostet, und wenn es im Winter einmal richtig geschneit hat, dann muss auf dem Dach Schnee geschippt werden, damit es nicht einbricht. Zugegeben, das Problem ist in den vergangenen Monaten nicht aufgetreten, weil der Winter keiner war, aber das muss ja nicht immer so sein.

Der Ausschuss hat nun beschlossen, den "großen Schandfleck" - so Bernd Michael Abt, Leiter des Amts für bauen und Service - zu beseitigen. Die beiden Rostlauben nördlich und südlich des Bahngleises werden durch verzinkte und pulverbeschichtete Stahlkonstruktionen mit Trapezblechen auf dem Dach und Glasscheiben an den Seiten ersetzt. Der Beschluss wurde mit großer Stimmenmehrheit gefasst; lediglich Klaus Konzelmann von den Freien Wählern enthielt sich – er war von der Notwendigkeit, die Rampen, die unters Gleis führen, einzuhausen, nicht gänzlich überzeugt. Amtsleiter Abt hatte sie damit begründet, dass die Rampen bei Schneefall im Winter vereisten und dadurch unpassierbar würden. Wenn man dennoch auf den Wetterschutz verzichtete, dann müsste man entweder massiv streuen, was dem derzeit weitgehend intakten Beton der Unterführung gar nicht gut täte – oder aber in Kauf nehmen, dass das Gleis trotz verbot und trotz gefahr oberirdisch überquert werde.

Dass die Erneuerung der Einhausungen überfällig ist, steht fest, dass die Stadt die Kosten tragen muss, auch -  so wurde es 1959 beim Bau der Unterführung zwischen Bundesbahn und Stadt Ebingen vereinbart. Bereits vor sechs Jahren hatte sich der Technische und Umweltsausschuss mit dem Thema beschäftigt und die Erneuerung damals zurückgestellt. Der Grund: Die Frage stand im Raum, ob in der Oststadt ein Bedarfshalt der Bahn eingerichtet werden könnte, vergleichbar dem in Ebinger-West. Sie sollte, ehe man investierte, geklärt sein.

Letztlich ist sie das zwar immer noch nicht, aber es steht fest, dass diese Klärung noch lange auf sich warten lassen wird: Die Haltestelle Ebingen-Ost wird nur zusammen mit der Regionalstadtbahn Neckar-Alb kommen, und hinter der stehen, da die Finanzierung nicht gesichert ist, viele Fragezeichen. Dagegen ist nach einem Ortstermin am 18. Februar klar, dass sich die Erneuerung der beiden Einhausungen problemlos mit dem späteren Bau einer Bahnhaltestelle vereinbaren lässt. Der Abstand zwischen ihnen ist laut Expertenurteil groß genug für einen 2,50 breiten Bahnsteig und 1,65 Meter Sicherheitsabstand von der Gleismitte.