Die Petticoats haben die Tänzerinnen fliegen lassen wie einst ihre Großmütter in den 1950er-Jahren. Foto: Schwarzwälder Bote

"Cant’t stop the Music": Konzertreihe entführt diesmal in die Ära von Fats Domino und Jerry Lewis

Mit der dritten Auflage von "Can’t stop the Music" entführten die Künstler ihr Publikum am Samstagabend in der Ebinger Festhalle in die wilde Zeit der 50er- und 60er-Jahre.

Albstadt-Ebingen. "Back to Rock ‘n’ Roll" lautete das Motto beim dritten Konzert "Can’t stop the Music" in der Festhalle Ebingen, und das galt fürs Tanzen wie fürs Zuhören. Für die meisten Gäste ist "LP" kein Fremdwort, für die heutige Generation eher. Unter der gesamten Empore hingen die guten alten schwarzen Vinylscheiben – ein Stück Erinnerung an frühere Zeiten, als Rock ’n’ Roll noch jung war. "Wir wollen mit dem Konzert, das es so nicht oft gibt, eine bestimmte Zielgruppe erreichen", kommentierte Veranstalter Thomas Strobel von "Bluemusic Concert", der mit dem Albstädter Kulturamt zusammengearbeitet hat. Seine Zielgruppe: Leute, die die Musik der 50er- und 60er-Jahre miterlebt haben: "Sie sollen hier Spaß an einem schönen Abend haben, Rock ’n’ Roll soll ihnen ein schönes Lebensgefühl vermitteln." Mit der aus seiner Sicht sehr guten Resonanz beim Vorverkauf war Strobel zufrieden. Die Besucher saßen oder standen an Tischen oder machten es sich auf Liegestühlen gemütlich, ließen auf sich zukommen, was der Abend bringen sollte. Den eröffnete die Jan-Reiser-Band als Lokalmatador, denen der Bandleader nach einer Dreiviertelstunde höchst zufrieden attestierte: "Meine Jungs sind einfach unglaublich, meine Jungs sind Profis". Sie spielten überwiegend eigene Sachen, improvisierten sehr viel, ließen ihren Auftritt einfach laufen.

Was zog die Besucher zu dieser Veranstaltung? Simone Kaworski aus Frommern bekam die Karten von einem Freund, nahm Ehemann Wolfgang natürlich mit, ebenso die Freunde Gorden und Simone Richter aus Bisingen – allesamt begeisternde Boogie-Woogie-Fans. Aus Liptingen am Bodensee reiste Nicole im schwarzweißen Petticoat-Kleid mit Partner an, ihre Begründung war simpel: "Wir lieben die Musik, wir lieben Rock ’n’ Roll, wir tanzen Rock ’n’ Roll."

"Wir sind sicher die Ältesten heute Abend", meinte der 77-jährige Joachim Weber aus Ebingen. Der eingefleischte Fats-Domino- und Jerry-Lee-Lewis-Fan war in Begleitung seiner Frau gekommen, "um Oldies der 50er- und 60er-Jahre zu hören und zu genießen".

Der Jan-Reiser-Band folgten "The Lonesome Drifters" aus Saulgau, die seit sieben Jahren gemeinsam auf der Bühne stehen. In Schlaghosen und bunten Hemden auf der Bühne präsentierten sie den authentischen Sound der 1950er-Jahre, und schon nach wenigen Minuten mit "Get Rhythm" hatte die Band die tanzfreudigen Paare auf ihrer Seite. Daran änderte sich während ihres Auftritts, ob mit "Lover Boy", "New Way Rockin" und "Mean Eyed Cat" oder "49 Women" und "Susi Q" nichts mehr.

Höhepunkt des Abends war schließlich der Auftritt der Band "The Buffalo Chips", die seit Jahren erfolgreich als Rockabilly-Trio unterwegs sind und mehrfach mit Preisen ausgezeichnet wurden. Röby, Metze und Jörg begeisterten bis Mitternacht mit einer unglaublichen Mixtur und immenser Spielfreude ihr Publikum und ernteten dafür immer wieder begeisternden Applaus.