Die jüngste Kita, welche die Stadt Albstadt eröffnet hat, war die im Veilchenweg. Doch es geht weiter. Archiv-Foto: Eyrich Foto: Schwarzwälder Bote

Kindergärten: Neues Anmeldesystem bewährt sich und zeigt Lücken auf / Unterbringung im KBF-Gebäude

Der Kindergartenbedarfsplan gehört zu jenen Projekten der Stadt Albstadt, die immer irgendwie in Arbeit sind. Jetzt hat der Gemeinderat ihr erneut einen Auftrag erteilt.

Albstadt. Zwei Aufträge hat die Stadtverwaltung aus der jüngsten Gemeinderatssitzung mitgenommen. Zum einen soll sie auf dem Gelände der Schalksburgschule eine zweigruppige Kindertageseinrichtung in modularer Bauweise errichtet, zum anderen das KBF-Gebäude in der Emil-Mayer-Straße 21 in Tailfingen umbauen, damit drei bis vier Kindergartengruppen dort einziehen können.

Das neue Kita-Anmeldesystem, das zum 1. Januar eingeführt worden war, hat sich bereits bewährt, wie Annette Parentis dem Gemeinderat berichtete. Es hilft, alle Plätze in städtischen, kirchlichen und sonstigen Kindergärten schneller, effektiver und verlässlicher zu vergeben und den Bedarf an Plätzen stets aktuell zu erheben. Allerdings hat sich durch seinen Einsatz auch gezeigt, dass weitere Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren gebraucht werden – vor allem in Ebingen, Tailfingen und Onstmettingen. Weil die Albstädterinnen 2018 nicht weniger Kinder geboren haben als 2017, zeichnet sich auch keine Entspannung ab.

Die Stadt muss also handeln. Zwar hat sich der Abbruch der Kita Alfred Haux verzögert und der Neubau wird wohl erst im Januar 2022 bezugsfertig sein, aber immerhin wird gebaut. Fertig werden soll der neue Anbau an den katholischen Kindergarten Heilig-Kreuz erst Anfang 2020 – dort hat ein Nachbar durch Einspruch für Bauverzögerung gesorgt.

In der Lutherschule Tailfingen sollen im September eine Ü3- und zwei U3-Gruppen in Betrieb gehen und in Laufen ist der Neubau des Kindergartens bereits ausgeschrieben. In Betrieb genommen werden soll er im Oktober 2020.

Um den Bedarf zu decken, muss die Stadt jedoch noch mehr tun und will im ehemaligen KBF-Gebäude in Tailfingen Kinder unterbringen, bis in Onstmettingen weitere Kapazitäten vorliegen. Auf Engpässe in Ebingen wird bis zur Fertigstellung der Kita Haux mit dem Aufstellen von Baumodulen auf dem Gelände der Schalksburgschule reagiert.

Darüber hinaus reichen die Kapazitäten für den Bedarf weitgehend aus. Einzig fünf Kinder aus Truchtelfingen und zwei aus Laufen können derzeit nicht in ihren Wunsch-Kindergarten gehen. Ihnen bietet die Stadt Plätze in Nachbarstadtteilen an.

Laut Annette Parentis, der Kindergartenfachberaterin der Stadt, funktioniert die neue "Albstädter Kindergartenanmeldezentrale" – kurz: Albkaz – richtig gut, auch im Hinblick auf die drei Ziele "Verbindlichkeit, Transparenz und Gleichbehandlung". Allerdings stelle die wachsende Kinderzahl die Stadt einmal mehr vor Herausforderungen.

Marianne Roth (SPD) bat die Verwaltung um Kostenschätzungen für derartige Maßnahmen, wie sie nun beschlossen wurden – und zwar vor dem Beschluss. Freie-Wähler-Fraktionschefin Manuela Heider mahnte, solche Lösungen seien keine Dauerlösung – die Freien Wähler würden darauf achten, dass parallel mittel- und langfristige Lösungen betrieben werden.

"Schnellstmögliches Handeln sieht genau so aus, wie die Verwaltung hier vorschlägt", lobte CDU-Fraktionschef Roland Tralmer, betonte aber, dass auch bei Provisorien in punkto Personal und Ausstattung hochwertige Lösungen wichtig seien. Sabrina Hipp (Grüne) liegt der Kinder- und Jugendtreff "Westside" am Herzen, der saniert werden muss. So lange sind die Nutzer in der Holzbaracke bei der Schalksburgschule untergebracht. Sabrina Hipp wollte nun wissen, wie es weiter geht, und erfuhr, dass "Westside" saniert werde, auch energetisch. Die Holzbaracke werde danach abgerissen.