Wird energetisch saniert: die Halle der Lutherschule. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder Bote

Lutherschulhalle: Stadt entzieht billigstem Bieter wegen Säumnis den Auftrag

Albstadt-Tailfingen. Wie die Stadtverwaltung dem Technischen und Umweltausschuss des Gemeinderats mitgeteilt hat, ist es bei den Erdarbeiten, die im Zuge der energetischen Sanierung der Lutherschulturnhalle anfallen, zu einer unvorhergesehenen Verzögerung gekommen: Stichtag für den Beginn der Arbeiten war der 22. Juli, der erste Montag in den Sommerferien gewesen – wer nicht vor Ort erschien, waren die Bauarbeiter der Firma, die den Auftrag zuvor zum Angebotspreis von 267 141 Euro erhalten hatte. Gemäß den Vorgaben der VOB setzte die Stadt darauf eine Frist bis zum 1. August und dann noch eine weitere bis zum 18 August; als nach deren Ablauf immer noch nichts passiert war, entzog sie dem Unternehmen den Auftrag.

Jetzt musste Ersatz her. Der zweitbilligste Bieter gab der Stadt auf deren Anfrage, ob sie einspringen könne, mit Bedauern einen Korb: Bis November sei man komplett ausgelastet. Die Stadt wandte sich darauf an den Dritten auf ihrer Liste und erhielt von diesem eine Zusage für die zweite Septemberhälfte. Das Gebot lag allerdings mit 358 552 Euro um mehr als 90 000 Euro über dem des billigetsen Bieters; Baubürgermeister Udo Hollauer verwies jedoch auf eine gesetzliche Bestimmung, wonach der säumige billigste Bieter für die Differenz aufzukommen habe.

Ein Braten, dem CDU-Stadtrat Lambert Maute nicht so recht traute – ob die Stadtverwaltung sich denn schon vergewissert habe, dass die fragliche Firma fähig und willens sei zu zahlen. Worauf der Baubürgermeister durchblicken ließ, dass in dieser Sache die Anwälte zu tun bekommen könnten.