Konrektorin Sevgi Turan freut sich über Süßes von Oberbürgermeister Klaus Konzelmann. Foto: Schwarzwälder Bote

Lammerberg-Realschule: Wichtiger Baustein in Albstadts Bildungslandschaft

Bei sommerlichen Temperaturen und unter großem Anteil der Schüler und deren Familien hat die Lammberg-Realschule am Samstag ein stolzes Jubiläum gefeiert: Seit 100 Jahren gibt es in Tailfingen die Möglichkeit, eine Realschule zu besuchen.

Albstadt-Tailfingen. "Sehr dankbar bin ich für die Hilfe unserer Konrektorin Sevgi Turan, die mit einem vierköpfigen Team federführend das Fest geplant hat", betonte Schulleiterin Christine Fischer. Turan war es dann auch, die geladene Gäste charmant zum Festakt in der Aula begrüßte. Dass sie viele Kollegen benachbarter Schulen willkommen heißen durfte, viele ehemalige Lehrer sowie etliche Kommunalpolitiker und Vertreter der Kirchengemeinden, zeigt die große Bedeutung, welche die Lammerberg-Realschule (LaRS) in Albstadt einnimmt.

Darauf hob auch Stefanie Maute von der Firma "Mayer & Cie." ab, die neben anderen Ausbildungsbetrieben die solide Arbeit des Schulbetriebs zu schätzen weiß. "Die Firmen brauchen gut ausgebildete junge Menschen und schätzen das Augenmerk, das hier auf zielorientiertes Arbeiten gelegt wird", sagte Maute. Berufsorientierung wird am Lammerberg groß geschrieben und stetig ausgebaut, Schule und Wirtschaft sehen sich als Partner. "Noch vor kurzem wurde die Schulform Realschule als Auslaufmodell gehandelt", sagte Christine Fischer, "aber Totgesagte leben länger!": 406 Schüler in 18 Klassen besuchen die LaRS aktuell.

Notwendig sei es da, Lernorte für das digitale Zeitalter zu generieren. Fischer erinnerte den Oberbürgermeister Klaus Konzelmann an seine Aussage beim Bürgerfest, Albstadt zur digitalen Zukunftsstadt ausbauen zu wollen, und sie freue sich, dass der Gemeinderat einen zweistelligen Millionenbetrag am Schulzentrum investiere. "Über 20 Millionen Euro", präzisierte Konzelmann und verriet, dass er selbst ein Kind dieser Schule sei und ein kleines Jubiläum feiere: Seit 40 Jahren habe er seine Mittlere Reife nun in der Tasche. "Erfolgreiche Erziehungsarbeit" attestierte er der Realschule und fügte keck hinzu: "Sie sehen es an mir!" So sei er stolz auf "seine" Realschule und habe seine Schulzeit in guter Erinnerung. Sein Jubiläumsgeschenk waren neben einem Scheck fünf große Eimer mit Fruchtgummis: Vier davon, die süßen, seien für die Schüler, der Eimer mit den sauren Drops für die Lehrer.

Auf die Schwierigkeiten, den Anforderungen des Wandels auch als Schule richtig begegnen zu können, hob Schulamtsdirektor Gernot Schultheiß ab. Dass jedes Kind am Lammerberg die bestmögliche Förderung erhalte, "spüren Eltern und schätzen Ausbildungsbildungsbetriebe". Integration, Wertevorstellungen, neue Techniken und Demokratiebewusstsein waren weitere seiner Schlagworte. Besonders hervor hob er die Tatsache, dass zwei Frauen heute an der Spitze der Schule stehen.

Andreas Wendorf: "Sie sehen mich begeistert"

"Sie sehen mich begeistert", strahlte der scheidende Elternsprecher Andreas Wendorf. Mit viel Herz und Humor hatte er seitens der Elternschaft die Geschicke der Schule über viele Jahre mitgeleitet, und mit viel Herz und Humor war auch seine Rede gespickt: Bemerkenswertes aus 100 Jahren Politik, Musik, Kunst und Sport führte er an und machte so deutlich, dass eine Schule auf alle gesellschaftlichen Veränderungen reagieren müsse.

Für die Schülermitarbeitervertretung (SMV) traten Jacqueline Grundstein und Helen Conzelmann ans Pult und hoben den großen Anteil der Schüler an der Schulgestaltung hervor. "Wir sind eine aktive, engagierte und motivierte Schülerschaft", betonte Jacqueline Grundstein und verwies selbstbewusst auf Aktionen der SMV wie den Schülerball und die Kinoabende, den Sporttag und die Musicalaufführungen.

Über bunte Wände und bemalte Stühle freuten sich die Schüler, aber, so Helen Conzelmann: "Wir wünschen uns schon sehr lange einen attraktiveren Schulhof!"

Das Rahmenprogramm des Festaktes gestalteten eine Tanzgruppe, die Bläserklasse und ein Lehrer-Ensemble. Ein besonderes Bonbon folgte zum Abschluss: Herausragende Schülergemälde versteigerte der Förderverein auf amerikanische Weise. Rektorin Christine Fischer strahlte beim Ständerling, bei dem viele anregende Gespräche geführt wurden, und bezeichnete das Fest als überaus gelungen, was wohl die allermeisten Besucher an diesem Tag dick unterstrichen.