Im Neubau am Eisplatz werden ab 2020 die Verwaltung und die Firmenberatung der Volksbank umziehen. Foto: Volksbank Foto: Schwarzwälder Bote

Volksbank Albstadt: Bilanzsumme wuchs überdurchschnittlich / Niedrigzins schmälert Jahresüberschuss

Mehr als zufrieden ist die Volksbank Albstadt mit dem Geschäftsjahr 2017, dessen Bilanz sie am Dienstag, 24. April, ihrer Vertreterversammlung präsentieren wird. Die Bilanzsumme wuchs deutlicher als erwartet, und die Bemühungen um mehr Effizienz tragen Früchte.

Albstadt. 1,185 Milliarden Euro betrug die Bilanzsumme des Jahres 2017 und lag damit um fast acht Prozent höher als die des Vorjahres. Die bilanziellen Kundeneinnahmen beliefen sich zum Jahresende auf 905 Millionen Euro – 70 Millionen respektive 8,4 Prozent mehr als 2016 – , der Bestand der Kundenkredite betrug 582,7 Millionen; das sind 68,3 Millionen Euro respektive 13,13 Prozent mehr als im Vorjahr. Freilich entfiel der Löwenanteil des Zuwachses – 56,2 Prozent – auf die sogenannten Kreditersatzgeschäfte; das eigentliche Kreditgeschäft legte um 12,1 Millionen Euro zu. Nach wie vor brummt der Immobilienmarkt; die Volksbank Albstadt finanzierte 2017 624 private Bau- oder Umbauprojekte und vermittelte 96 Immobilienverkäufe und 18 Vermietungen – der Markt, so Vorstandsmitglied Robert Klink, sei mittlerweile ziemlich abgegrast. Außerdem vergab die Bank Investitionskredite in Höhe von 51 Millionen an mittelständische Unternehmen aus der Region.

Die Niedrigzinsphase will kein Ende nehmen; wie erwartet blieb der Zinsüberschuss hinter dem des Jahres 2016 zurück. Er betrug 18,03 Millionen Euro und lag damit 760 000 Euro unter dem Vorjahresniveau – ein gute Nachricht, denn die Summe in der Bilanzprognose war noch siebenstellig gewesen. Der Provisionsüberschuss aus dem Wertpapier- und Vorsorgegeschäft wuchs um 332 000 Euro auf 7,72 Millionen Euro; die Verwaltungsaufwendungen wurden von 20,9 auf 19 Millionen reduziert. Das Betriebsergebnis vor Bewertung lag mit 5,65 Millionen Euro deutlich über dem Plan, der Jahresüberschuss allerdings mit 1,5 Millionen Euro um rund eine Million unter dem Vorjahreswert. Woran in erster Linie der Niedrigzins schuld war. Die Dividende ist ebenso hoch wie 2016, nämlich 3,5 Prozent. Gestiegen ist das Eigenkapital, und zwar von 88,28 auf 90,03 Millionen Euro – der Prozentsatz sank freilich aufgrund des überdurchschnittlichen Bilanzsummenwachstums von knapp neun auf 8,6 Prozent. Das Guthaben im Fonds für allgemeine Bankrisiken ist von 19,1 auf nunmehr 20 Millionen Euro gestiegen. Die Mitarbeiterzahl belief sich am Silvesterabend 2017 auf 238; 18 davon waren Auszubildende. Im Lauf des Jahres fielen 560 Schulungstage an; das bedeutet, dass sich jeder Mitarbeiter zweieinhalb Tage lang weiterbildete.

Wichtigstes Projekt des laufenden und kommenden Geschäftsjahres ist der Bau des neuen Verwaltungszentrums am Ebinger Eisplatz – der erste Spatenstich wird am 9. Mai um 18 Uhr gesetzt. Ins neue Haus wird, wenn – so wie bisher –, alles nach Plan läuft, im Sommer 2020 die Verwaltung und die Firmenberatung umziehen. Anlaufstelle der Privatkunden in Ebingen und Tailfingen bleiben die bisherigen Zentralen in der Markt- beziehungsweise der Goethestraße.

Allerdings sinkt der Raumbedarf dort beträchtlich; als Konsequenz hat die Volksbank das Haus Kirchengraben 7, das unter anderem den Polizeiposten beherbergt, verkauft und steht in Verhandlungen wegen des Verkaufs des Hauses Goethestraße 18 in Tailfingen. Das Haus Goethestraße 12 ist für den Abriss vorgesehen; die Lautlinger Filiale mit ihrem wenig senioren- und behindertengerechten Zugang wird verkauft – neues Domizil soll ein Haus in der Laufener Straße werden. Das muss allerdings erst noch gebaut werden.

Die Volksbank Albstadt präsentiert am Dienstag, 24. April, in der Zollernalbhalle ihrer Vertreterversammlung ihre Jahresbilanz. Bei dieser Gelegenheit verabschiedet sie offiziell Vorstandsmitglied Reiner Lebherz, der nach über 40 Jahren in den Diensten erst der Volksbank Tailfingen, dann der Volksbank Albstadt in die Altersteilzeit eingetreten ist. Lebherz wird bei dieser Gelegenheit die Silberne Ehrennadel des Baden-württembergischen Genossenschaftsverbands, die zweithöchste Auszeichnung, die dieser zu vergeben hat, aus den Händen von Verbandsdirektor Gerhard Schorr in Empfang nehmen. Die Versammlung beginnt um 19 Uhr.