Zwölf ehemalige Sänger des Männergesangvereins Frohnstetten haben wegen fehlender Zukunftsperspektiven schweren Herzens dessen Auflösung beschlossen. Foto: Neusch Foto: Schwarzwälder-Bote

Vereinsauflösung: Frohnstetter Sänger setzen Schlusspunkt

Eine Ära ist zu Ende: 130 Jahre nach seiner Gründung hat sich der Männergesangverein Frohnstetten aufgelöst.

Stetten a. k. M.-Frohnstetten. Die aktive Sangestätigkeit war mangels Nachwuchs bereits vor 20 Jahren eingestellt worden; im Rahmen einer außerordentlichen Mitgliederversammlung haben die letzten verbliebenen Mitglieder, zwölf an der Zahl, den Verein wegen fehlender Zukunftsperspektiven offiziell aufgelöst. Wehmut lag über der Runde; schließlich hatten die meisten der Zwölf die Glanzzeiten des Chores noch miterlebt. Doch sie waren sich alle einig darüber, dass es keinen Sinn habe, weiter auf bessere Zeiten zu warten und sich an unrealistische Hoffnungen zu klammern. Vielmehr, so der stellvertretende Vorsitzende Klaus Schönknecht, sei jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen, einen Schlusspunkt zu setzen.

Wie Kassierer August Moser mitteilte, ist auch das Vereinsvermögen bis auf einen kleinen Restbestand zusammengeschmolzen – zuletzt hatte man dem Frohnstetter Kindergarten noch einen größeren Betrag gespendet. Auch das Vereinsinventar, so Moser, sei mittlerweile recht überschaubar; beispielsweise habe man das vereinseigene Klavier dem Kirchenchor geschenkt, als der im vergangenen Jahr Jubiläum feierte.

Die Restbestände umfassen Archivalien, Urkunden, Medaillen, die historische Fahne sowie die Noten von etwa 300 Chorsätzen. Zustimmung fand der Vorschlag von August Reiser, Dinge von dorfgeschichtlicher Bedeutung dem Heimatmuseum zu überlassen, das der Albverein derzeit aufbaut.

Das restliche Vermögen und das noch vorhandene Vereinsinventar wird nach der Löschung aus dem Vereinsregister zehn Jahre lang treuhänderisch von der Gemeinde verwaltet und danach dem in der Satzung verbrieften Zweck des Vereins, der Pflege von Chorgesang und Liedgut, zugeführt.

Klaus Schönknecht und August Moser wurden zu Liquidatoren bestellt und mit der notariellen und gerichtlichen Abwicklung der Vereinsauflösung betraut. Nach dem Ende des tristen offiziellen Teils schwelgten die Sänger noch lange in Erinnerungen an herausragende Konzertauftritte, unvergessliche Hilbenfeste und verstorbene Kameraden.