Theresa Hinz und ihre kleine Schola spielten und sangen das "Antoniuslied" beim Patrozinium in St. Antonius. Foto: Eyrich Foto: Schwarzwälder Bote

Patrozinium: Sankt Antonius bringt heutzutage "Brot am Haken"

Albstadt-Truchtelfingen (key). "Il Santo" nennen ihn die Italiener. Für sie ist er der Heilige schlechthin. Warum er auch der "Schlamper-Heilige" genannt wird, hat Pfarrer Hans-Joachim Fogl beim Patrozinium im katholischen Gemeindezentrum St. Antonius erklärt.

"Der Schlamper-Heilige hilft wirklich"

Der Missionar, Professor und Zeitgenosse des Heiligen Franziskus, Ende des zwölften Jahrhunderts in Lissabon geboren und im Orden der Augustiner Chorherren zum Priester geweiht, hatte seine Predigten – bis zu 30 000 Menschen sollen in Padua gekommen sein – in einem Buch niedergeschrieben, das er eines Tages nicht mehr finden konnte. Ein Novize hatte es mitgenommen, als er heimlich das Kloster verließ. Antonius habe für den jungen Mann und um die Wiedererlangung seines Buches gebetet – und sei erhört worden. "Er hilft wirklich", sagte Fogl, ohne zu verraten, bei welcher Gelegenheit er selbst das herausgefunden hat, und er betonte: "Antonius hilft suchen – nicht nur das, was wir verloren haben, sondern vor allem ihn" – sein Blick fiel auf Jesus am Kreuz –, "damit wir nicht verloren gehen."

Weil Antonius nicht nur mit dem Jesuskind auf dem Arm, sondern oft auch mit Brot dargestellt werde, wies der Pfarrer auf die Aktion "Brot am Haken" hin, mit der die katholische Seelsorgeeinheit Talgang seit 2010 Bedürftige unterstützt. Dabei kann jeder mitmachen, in den Aktionsbäckereien mehr bezahlen, als er mitnimmt, und einen Bon für ein Brot, Brötchen, einen Kaffee oder ein Stück Kuchen am dafür vorgesehenen Haken aufhängen – für einen Kunden, der sich das nicht leisten kann.

Alle Spenden, welche die Gottesdienstbesucher für die lecker belegten Brote, die es zum Mitnehmen gab, und die Getränke beim Stehempfang im Freien ins Körbchen legten, kommen Bedürftigen zugute.

Dass das Patrozinium im gut durchlüfteten Gemeindezentrum gefeiert wurde, ermöglichte es Kantorin Theresa Hinz und ihrer kleinen Schola, zur Klavierbegleitung auch kräftig zu singen – darunter das "Antoniuslied".