Am Stamm bohrt Celina selbst Löcher für die Wildbienen. Foto: Schwarzwälder Bote

Insektenschutz: Celina Hjorth-Grundmann liefert Idee für einen Bienengarten

Celina Hjorth-Grundmann will selbst etwas gegen das Bienensterben tun. Mit ihrer pfiffigen Idee hat die 13-jährige Onstmettingerin bei Oberbürgermeister Klaus Konzelmann offene Türen eingerannt.

Albstadt-Tailfingen. In Tailfingen ist der Startschuss für einen neuen Bienengarten gefallen. Initiatorin war die 13-jährige Schülerin Celina Hjorth-Grundmann aus Onstmettingen. "Ich finde es ganz toll, wenn sich junge Bürger auf diese Art engagieren und sich für die Natur einsetzen – ein herzliches Dankeschön für diese Idee", freute sich Oberbürgermeister Klaus Konzelmann, als bei bestem Wetter das Grundgerüst für den Bienengarten gelegt wurde.

Begonnen hat die Geschichte mit einem Brief. Mitte des Jahres schrieb Celina Hjorth-Grundmann einen solchen an den Oberbürgermeister und schlug vor, die Stadt möge doch in jedem Stadtteil eine Fläche für Pflanzen, die zur jeweiligen Jahreszeit blühen und für Bienen nützlich sind, zur Verfügung stellen. "Besonders hat mir die dem Brief beigelegte Zeichnung gefallen", betonte Konzelmann. "Sie zeigt, wie Celina sich die Fläche vorstellt."

"Ich habe in diesem Sommer in unserem Garten in Onstmettingen gesehen, dass die Bienen fehlen", erzählt die Schülerin der Waldorfschule Frommern. Auch den Nachrichten habe sie solche Meldungen entnommen, habe sich dann Bücher in der Stadtbücherei ausgeliehen. Daraus hat sie gelernt, dass Strahlungen und vor allem Pestizide schuld seien am Bienensterben und dass Wildbienen weniger Unterschlupf finden. Deshalb wollte sie ihren Beitrag leisten, um etwas dagegen zu tun, und verfassten den Brief.

Klaus Konzelmanns Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Er lud Celina Hjorth-Grundmann zu einer Besprechung ins Stadtplanungsamt ein, um gemeinsam die ersten Schritte festzulegen. Axel Mayer entwarf einen Plan und ein Banner, auf dem die Wünsche und Ziele der Schülerin stehen, bevor er sich überlegte, wo es eine freie öffentliche Grünfläche gebe, um den Plan umzusetzen.

Mayer stieß auf einen Bereich zwischen Pfeffinger- und Jahnstraße, die ihm durch den dortigen Baumbestand als bestens geeignet erschien. Das Betriebsamt lieferte einen rund drei Meter langen Eschenstamm und befestigte ihn auf der Grünfläche. Er soll auch als Sitzgelegenheit dienen sowie stirnseitig den Bienen Möglichkeiten bieten.

Zur offiziellen Übergabe des Bienengartens waren neben Oberbürgermeister Klaus Konzelmann, Axel Mayer und André Conzelmann mit seinen Mitarbeitern vom Betriebsamt, die einige Schneeball-Büsche pflanzten, auch Celina Hjorth-Grundmann mit ihren Eltern und ihrem Bruder Aaron gekommen. Celina durfte selbst Hand anlegen und mit dem Akkuschrauber Löcher für die Bienen im Baumstamm bohren. Aus Sicht von Axel Mayer bietet sich dort ausreichend Platz für Schulen und Kindergärten, Insektenhotels aufzustellen.

Und was ist mit den anderen Stadtteilen? "Vielleicht kommen von den Ortsvorstehern Vorschläge, wo wir auch bei ihnen einen Bienengarten einrichten könnten", hofft Axel Mayer.