Gisela Schemminger und ihr Team haben Palmen gebunden.Foto: Melle Foto: Schwarzwälder Bote

Palmsonntag: 200 Palmen werden in der Karwoche an Albstadts Seniorenheime verschenkt

Albstadt-Lautlingen. Traditionen auch in schwierigen Zeiten "nicht sterben lassen", das hatten sich Gisela Schemminger, Mesnerin der Lautlinger Pfarrkirche St. Johannes Baptista, und ihr aus drei Frauen und einem Mann bestehendes "Palmen-Team" zum Ziel gesetzt: Über 200 kleine Palmbüschel haben sie in Heimarbeit gefertigt, um sie – traditionsgemäß – am Palmsonntag segnen zu lassen. Hinzu kamen dann noch die großen "Palmen", die am Ostersonntag in der Kirche aufgestellt werden. Das Team hat einige Tage dafür gebraucht – die Arbeit wurde nicht zuletzt dadurch erschwert, dass seine Mitglieder sich wegen der Corona-Kontaktsperre nicht persönlich treffen konnten.

Am Palmsonntag segnete Diakon Michael Weimer die Palmen in einer Andacht, die er – notgedrungen ohne Gemeinde – anstelle des regulären Gottesdienstes in der Pfarrkirche abhielt. Die Mehrzahl der geweihten Palmen, so sieht sein Plan aus, werden im Lauf der Karwoche in Albstadts Pflegeheime gebracht, damit auch deren Bewohner ein Zeichen österlicher Hoffnung erhalten. Jeder Sendung wird eine Bildcollage beigefügt, welche in der Mitte die Lautlinger Monstranz zeigt. Diese wird von kleinen Bildern umrahmt, die Feldkreuze und Impressionen von früheren Vinz-Begegnungen zeigen. Ein kleiner farbenfroher Ersatz für die persönlichen Besuche, die zurzeit nicht möglich sind.

Einige kleine Palmen warten derzeit noch in der Lautlinger Pfarrkirche auf ihre Abholung. Am Ostersonntag werden dort kleine Osterkerzen und Oster-Weihwasser bereitgestellt, damit sich die Gläubigen, die während der Woche in die Kirche kommen, eine kleine Spende bedienen können. Dank dieser Aktion ist es gelungen, die Palmsonntagstradition in Lautlingen wenigstens auf Sparflamme aufrechterhalten – in der Hoffnung, dass im kommenden Jahr wieder in gewohntem Rahmen gefeiert werden kann.