Spannende Zweikämpfe gab es beim Albstadt-Bike-Marathon. Foto: Jannik Nölke

Sommer, Sonne, Sonnenschein – so stellt man sich ein Ereignis Mitte Juli vor. Der Albstadt-Bike-Marathon hatte das Glück – wenn es auch nicht ganz so warm war. Eine Schlammschlacht auf der Strecke und dem Festplatz gab es für Besucher und Teilnehmer dennoch kostenlos.

Seit 1995 ist der Bike-Marathon nicht mehr aus Albstadt wegzudenken. Wo zu Spitzenzeiten mehr als 3400 Fahrer am Start waren, begaben sich am Samstag lediglich 1700 Biker auf die Strecke. Auf 82 Kilometern galt es, 2000 Höhenmeter zu bewältigen – verteilt durch alle Albstädter Stadtteile. Seit kurzem neu dabei: Das E-Bike-Funrace und der Kurzmarathon, die nur die halbe Strecke ab der Onstmettinger Sprungschanze befahren.

 

Der Startschuss für das große Rennen fiel um 10 Uhr. Den Finger an der Pistole hatte Oberbürgermeister Roland Tralmer, der mit der Stadt Albstadt einmal mehr die Schirmherrschaft über die Veranstaltung des Ski-Clubs Onstmettingen (SCO) hatte. Fahrer waren es in diesem Jahr - vermutlich aufgrund von Terminüberschneidungen - weniger als in den Vorjahren. Am gleichen Tag fand das Black-Forest-Ultra-Rennwochenende in Kirchzarten und die nationalen Mountainbike-Titelkämpfe in Obergessertshausen statt.

Die Strecke ist anspruchsvoller als sonst

Die Streckenverhältnisse waren aufgrund der vielen Regenfälle in den vergangenen Tagen etwas anspruchsvoller als sonst, weshalb kein Fahrer es wirklich sauber ins Ziel schaffte. Der ein oder andere verlor auf der Strecke zudem den Halt und stieg unsanft vom Sattel – schwere Verletzungen gab es laut ersten Informationen am Abend jedoch keine. Weniger Glück hatte da der SCO – eines der Streckenbegleitfahrzeuge war so ungünstig im Schlamm abgerutscht, dass es gegen einen Baum krachte und dort auch erstmal stehen blieb. Verletzt wurde niemand.

Zuschauer säumen die Route

An der 82 Kilometer langen Strecke säumten wie immer unzählige Zuschauer die Straßen und Feldwege. „Die pushen einen richtig, das macht richtig Spaß“, berichtete einer der Fahrer. Mehr als rund 1050 Fahrer schafften es so teilweise am Ende ihrer Kräfte bis ins Ziel, wo sie das heiß begehrte Finisher-Shirt – in diesem Jahr in den Farben grau-rosa – bekamen. Damit sie bis zur Siegerehrung und der anschließenden Party nicht im Matsch-Kostüm herumlaufen mussten, standen in der Mazmannhalle die Duschen zur Verfügung. Direkt daneben bot die Jugendfeuerwehr zudem einen kostenlosen Bike-Wasch-Service an.

Nach rund drei Stunden herrschte dann die große Spannung am Mazmannplatz – das Führungsmotorrad signalisierte den ersten Fahrer. Matthias Alberti (2:52:04,2) setzte sich letztendlich gegen Matthias Bettinger (2:52:06,0) und Simon Schneller (2:54:16,8) durch. Den inoffiziellen Titel der Albstadt-Meisterschaft erlangte Julian Kempf (3:02:09,2). Bei den Frauen schaffte es Alisa Colditz (3:47:49,5).

Autos versperren den Landeplatz für den Rettungshubschrauber

Eines freute jedoch weder Veranstalter noch Rettungskräfte während des Zieleinlaufs. Mehrere Autos hatten auf der Wiese der ehemaligen Reithalle geparkt. Diese wird als Landeplatz für Rettungshubschrauber genutzt. Trotz mehrfacher Aufforderung des Moderators Stephan Salscheider parkten nur wenige Fahrer um – und zu allem Überfluss kam dann tatsächlich ein Hubschrauber. Zwar nicht für einen Teilnehmer des Rennens, aber dennoch musste der Pilot fast schon akrobatisch zwischen den geparkten Autos landen.

Nach der Siegerehrung ging dann die große Fete los: Die Coverband „Precious Time“ überzeugt seit dem ersten Bike-Marathon mit alten Klassikern das Publikum und schaffte es einmal mehr, bis in die tiefe Nacht hinein für Stimmung zu sorgen. Zwar wechselte die Besetzung in den vergangenen 25 Jahren ab und zu, und die Mitglieder der Band seien auch alle etwas älter geworden, scherzte Bassist Markus Rominger, dennoch hätten sie immer weiterhin die größte Freude am Albstadt-Bike-Marathon. In das Programm bauten sie in diesem Jahr auch ein Geburtstagslied ein. Für alle Gäste, die Grund zum Feiern hatten, aber auch für ihren Keyboarder Achim Wichtler, der an seinem Geburtstag seinem Spitznamen „Maestro“ alle Ehre machte. Kurz nach 23 Uhr entließen sie ihre Fans und die Biker in die Nacht.

Info

Ergebnisse:
Die Ergebnisse des Rennens finden Teilnehmer und Interessierte im Regionalsport unserer Zeitung und online unter www.datasport.com. Dort können Teilnehmer auch ihre Urkunde herunterladen und Bilder des Events kaufen.