Miriam Kinzel, Melanie Fortenbacher und Michelle Bitzer bestaunen "Big Phil", Europas größte Goldmünze. Fotos: Klein Foto: Schwarzwälder Bote

Die größe Goldmünze Europas war am Donnerstag der Hingucker im Foyer

Die größe Goldmünze Europas war am Donnerstag der Hingucker im Foyer der Onstmettinger Bank: "Big Phil" wird das 31,103 Kilogramm schwere Prachtstück genannt. Zweck der Veranstaltung: Die Kunden sollten Gold erleben.

Das Gefühl für Gold sei den Menschen verloren gegangen – das bedauern Dieter Boss, Vorstandsprecher der Onstmettinger Bank, Thomas Trost, der mit weiteren Kollegen deren Kunden über die Wertanlage Gold berät, und Johann Gess von "pro aurum": Die Firma ist Partner der Onstmettinger Bank, wenn es um das begehrte Edelmetall geht. Mit der ungewöhnlichen Austellung am Donnerstag wollte die Bank ihren Kunden vermitteln, dass Gold eine sinnvolle und solide Geldanlage sei. Zehn bis 15 Prozent seiner Anlagen sollte man in Gold investieren, so Trost, "weil es der Vermögensstruktur Stabilität gibt."

Er empfiehlt freilich Barren von einer Unze. "Big Phil" – ihren Spitznamen hat die österreichische Münze von ihrem eigentlichen Namen "Philharmoniker" – besteht aus 1000 Unzen Gold, hat einen Durchmesser von 37 Zentimetern, einen 19 Millimeter dicken Rand, und es gibt nur 15 Stück von dieser größten Goldmünze Europas, auf der vorne die Philharmonie, auf der Rückseite diverse Musikinstrumente zu sehen sind.

Die Nachfrage steigt, die Mitarbeiter sind affin

"Wir hatten in den vergangenen drei, vier Jahren das Gefühl, dass die Nachfrage nach Gold steigt", erklärt Boss, "und zudem vier neue Berater gewonnen, die für das Thema affin sind." Johann Gess weist auf die "Wertedichte" des Materials hin und berichtet, dass es rund 166 000 Tonnen Gold auf der Welt gebe, gut die Hälfte davon in Form von Schmuck, und dass Goldbarren regelmäßig eingeschmolzen und neu gegossen würden, um zu testen, ob sie echt seien.

Der 12,6 Kilogramm schwere Goldbarren, den Gess ebenfalls mitgebracht hatte, ist es. Sein Wert entspricht dem eines Einfamilienhauses. "Big Phil" hat einen Nennwert von 100 000 Euro, ist beim aktuellen europäischen Goldpreis jedoch 1,3 Millionen Euro wert.

"Gut bewacht und gut versichert" war das Goldstück, mit dem sich die Kunden fotografieren lassen durften. Zwar sei der "Philharmoniker" nicht ganz so bekannt wie der südafrikanische "Krügerrand", dafür aber viel schöner, betonte Gess, denn dem Krügerrand sei Kupfer beigemischt, was ihn rötlich aussehen lasse – gar nicht wie Gold. Abends hatten geladene Bankkunden Gelegenheit, von Uwe Bergold, Buchautor, Goldexperte und Investmentfondsmanager, mehr über die Geldanlage zu erfahren im Vortrag "Gold als Vermögensversicherung in der globalen Verschuldungskrise".