Schon bei der Vorbereitung für die Betreuer galt diesmal: Abstand ist Trumpf.Foto: Bech Foto: Schwarzwälder Bote

Kirchengemeinde: Am Unteren Berg ist auch in diesem Jahr Ferienwaldheim – aber mit weniger Kindern

Die evangelische Kirchengemeinde Tailfingen hat sich – genau wie die Ebinger – entschlossen, trotz Coronapandemie auch in diesem Jahr ihr Ferienwaldheim auszurichten.

Albstadt-Tailfingen. Wie gewohnt finden in den ersten vier Ferienwochen zwei Freizeiten statt: die erste vom 3. bis zum 14. August, die zweite vom 17. bis 28. August. Die Anmeldung ist am 16. Juni über die Bühne gegangen; die erste Freizeit war laut Birgit Bech, der Jugendreferentin und Waldheimleiterin der Kirchengemeinde, nach 29 Minuten ausgebucht, für die zweite Freizeit sind noch einige Plätze frei.

Die Terminplanung ist also die gewohnte – im Übrigen aber steht auch das Tailfinger Ferienwaldheim in diesem Jahr coronabedingt unter anderen Vorzeichen als sonst. Einen Tag der offenen Tür wird es in diesem Jahr nicht geben, das Elternfest, den Badkap-Besuch, einen gemeinsamen Gottesdienst und eine Sing- und eine Erzählstunde, zu denen alle Teilnehmer sich versammeln, auch nicht. Alle Programmpunkte fürs "Plenum" sind gestrichen, es bleiben allein die Spiel- und Bastelangebote in den jeweiligen Gruppen, die freilich gewissenhaft voneinander separiert werden. Letzteres gilt auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – eine wichtige Motivation, als Betreuer am Ferienwaldheim teilzunehmen, nämlich die Geselligkeit am Abend, fällt dadurch weg: Mit Party ist nichts – umso respektabler findet es Pfarrer Johannes Hartmann, dass sich auch in diesem Jahr rund 100 junge Leute bereit erklärt haben, Gruppen zu übernehmen. "Das rechne ich ihnen ganz hoch an." Eine Schulung des Betreuungspersonals hat vor kurzem stattgefunden, ebenfalls unter Beachtung aller Hygienevorschriften und viel Desinfektionsmitteleinsatz.

Überhaupt hat das Organisationsteam des Tailfinger Waldheims schon früh die Weichen für ein Waldheim unter Coronabedingungen gestellt und verschiedene Ablaufvarianten durchgespielt. Die Anmeldung hat ebenfalls stattgefunden; als Höchstteilnehmerzahl für die erste Freizeit wurden 160 festgelegt. Für die zweite Freizeit sind bislang etwa 120 Kinder angemeldet; hier sind noch Plätze frei, wenn auch nicht unbedingt 40 – der Betreuerschlüssel ist bei der zweiten Freizeit ungünstiger als bei der ersten; deshalb wird man die Teilnehmerzahl eventuell reduzieren. Insgesamt nehmen 100 bis 120 Kinder weniger am Tailfinger Ferienwaldheim teil als in früheren Jahren. Für die evangelische Kirchengemeinde Tailfingen bedeutet diese Einschränkung ein schweres Handicap, nämlich eine finanzielle Einbuße in fünfstelliger Höhe.

Um die Deckungslücke füllen zu können ist sie auf die Hilfe aller angewiesen, die ihr wohlwollen – aller, die einst selber Waldheimkinder oder -betreuer waren und für die das Ferienwaldheim ein integraler Bestandteil von Tailfingens kollektiver Identität ist: Die Gemeinde braucht Spenden, um das Defizit auszugleichen; sie ist dankbar für jeden Betrag. Wer sein Kind noch für die Waldheimfreizeit dieses Sommers anmelden möchte, kann das auf der Internetseite der evangelischen Kirchengemeinde Tailfingen – www. tailfingen-evangelisch.de – tun. Wohlgemerkt unter einem Vorbehalt: Sollte es im Juli oder August zu einer zweiten Coronawelle kommen, dann müsste das Waldheim kurzfristig abgesagt werden. Darüber muss sich jeder, der mitmacht, im Klaren sein.