Dort, wo alles 1969 begann: Josef und Margret Ungar am Brunnen "Unter Heubelstein". Foto: Schwarzwälder Bote

Jubiläum: 50 Jahre Brunnen- und Klosterhoffest / Wegen Auflagen musste der Ort gewechselt werden / Noch immer sehr beliebt

Vor 50 Jahren schufen in Margrethausen Mitglieder des Albvereins einen Brunnen "Unter Heubelstein". Seither gibt es die Brunnen- und Klosterhoffeste. Jetzt feierten die Organisatoren das Jubiläum.

Albstadt-Margrethausen. Mit ihrem diesjährigen Klosterhoffest beging die Albvereins-Ortsgruppe das 50. Jubiläum. Eine Feier gab es nicht, "aber wir erinnern uns gerne an die Anfänge und den seitherigen Fortbestand", informierte Vertrauensmann Josef Ungar.

Der Grundstein wurde 1969 im Feuchtgebiet "Unter Heubelstein" gelegt. Die dortige Quelle war für den damaligen Vertrauensmann Wilhelm Schairer Anlass, diese zu fassen und mit dem Wasser einen neuen Brunnen zu speisen. Mit dabei waren Rupert Spohn, Reinhold Leins, Hans Bitzer und Bürgermeister Gregor Götz, er war stellvertretender Vorsitzender der Ortsgruppe.

Nach den Grabarbeiten war Maurer Reinhold Leins für die Betonarbeiten gefragt. Rund zweieinhalb mal eineinhalb Meter groß und siebzig Zentimeter tief wurde das Objekt. Daran hat sich bis heute nichts geändert.

Daneben entstand ein Teich mit einigen Fischen. Wegen zunehmenden Unrats darin wurde dieser einige Jahre später wieder zugeschüttet. Erstellt wurde eine Sitzgarnitur mit fünf Bänken und zwei Tischen, die heute noch Bestandteil der Anlage ist.

Man habe schnell erkannt, so Josef Ungar nach Überlieferungen, dass die Anlage an dem gerne begangenen Feldweg gut besucht wird. Die Albvereinler hätten die Chance gesehen, mit einem Festle einige Mark für die Vereinskasse zu erwirtschaften. Bänke seien dafür aufgestellt worden, es gab Flaschenbier und gegrillte Würste. Das Brunnenfest ward geboren und erfreute sich schnell wachsender Beliebtheit.

Margret Ungar, Tochter von Rupert und Emma Spohn, war mit den Eltern von Anfang an dabei. Als damals noch junges "Mädle" erinnere sie sich, dass im Brunnen das Flaschenbier gekühlt wurde. Bis heute hat Margret Ungar, längst durch ihre Kinder- und Jugendarbeit eine feste Größe der Ortsgruppe, kein Fest versäumt. Von Anfang an hat sie mit Hand angelegt und bis heute stets den Part der Bedienung übernommen. 1976 kam Josef Ungar zum Albverein. Ein oder zwei Jahre nach dem Brunnen wurde eine Grillstelle gebaut.

Das Stromkabel für die Geräte auf einem später aufgestellten Wagen wurde entlang des Fußwegs aus dem Ort gelegt. "Wir haben dann Bier gezapft und Steaks gegrillt", erzählt Josef Ungar. Er erinnere sich an den Rekord, als sieben 50-Literfässer benötigt worden seien, um die durstigen Kehlen zu löschen. "Die lauten Pfeiftöne beim jeweiligen Anstich habe ich heute noch in den Ohren", sagt er. Ehefrau Margret ergänzt, dass damals jährlich ein Clique Ebinger Bürger zum Frühschoppen gekommen sei.

Ebenfalls, dass mit einem Glücksrad, das sich bald großer Beliebtheit erfreute, auch Weinflaschen ausgespielt wurden. "Manche Gäste tranken den Wein gleich dort, es wurde vielmals richtig lustig", blickt Margret Ungar gerne zurück.

Bis Anfang der 1990er Jahre wurde zum "Brunnenfest bei der Buche" eingeladen. Durch Auflagen und eine fehlende Infrastruktur wechselte die Ortsgruppe in den Klosterhof. Seither wird stets am Sonntag zum Auftakt der Handwerkerferien das gleichnamige Fest, das auch ein halbes Jahrhundert nach seiner Premiere beliebt ist, veranstaltet.