Michaela Eppler befasst sich in ihrer Abschlussarbeit mit speicherprogrammierbaren Steuerungen für Ampeln. Fotos: Retter Foto: Schwarzwälder-Bote

Mehrere Unternehmen, Institutionen, Schulen und Hochschulen, Vereine und Verbände präsentieren sich

Von Anne Retter

Albstadt-Tailfingen. Rund um die Eröffnung der Technologiewerkstatt haben sich die zahlreichen interessierten Bürger am "Tag der Technik" über vielfältigste Themen und Projekte informiert.

Zwei Tage lang stand in Tailfingen alles im Zeichen zukünftiger Entwicklungen, aktueller technischer Möglichkeiten und von Bildungsangeboten in diesem Bereich.

Baden-Württemberg möchte eine Pionierrolle in Sachen "Neue Mobilität" einnehmen, war von Studenten am Infostand ihrer Initiative zu erfahren. Einen Mobilitätsrechner im Internet gibt es bereits, Apps sollen folgen. Der Mobilitätsrechner soll den CO2-Ausstoß reduzieren. Praktisch erklärt: Wer mit dem Auto von Ebingen nach Balingen zur Arbeit pendelt, einen Ausflug macht und zweimal zum Einkaufen fährt, hat im Monat etwa 400 Euro Kosten – und 212 Kilo CO2 verursacht. Erledigt er einen Einkauf mit dem Fahrrad und fährt mit dem Zug zur Arbeit, sinkt der Wert auf 73,8 Kilo – und rund 100 Euro gespart hat man außerdem.

Während die Erwachsenen mit Fakten überzeugt werden sollten, bekamen Kinder ein Schiebespiel und Luftballons. Nicht so in der Forschungswerkstatt vom "Haus der kleinen Forscher", wo die Jüngsten selbst experimentieren durften. Begleitet wurden sie dabei von Studierenden aus dem Fach Life Science und der IHK Reutlingen, die das Projekt zur Erzieherinnenbildung mitträgt. Die Kinder bauten und konstruierten – passend zum Tag der Technik, wie Cathrin Koch erklärte: ein Boot beispielsweise, das möglichst viele Glassteine transportieren kann, ohne zu sinken. Eine Gruppe von Kindergartenkindern war eifrig dabei.

Im Hof der Technologiewerkstatt standen Zelte. Dort entstanden unter anderem am Stand der Firma Mey Mini-BHs. Die Besucher moldeten die winzigen Wäschestücke unter den wachsamen Augen von Jessica Fuhrmann und ihren Kolleginnen – angehenden Modenäherinnen. Diese schnitten zu und verzierten sie mit einem Steinchen, und zum Schluss folgte der Anhänger – damit der Mini-BH künftig Handy oder Schlüsselbund zieren kann. Ein paar Meter weiter hatte "Create Albstadt" Position bezogen: Die Bildungsinitiative will Jugendliche frühzeitig an die technische Produktentwicklung heranführen. Seit 2013 wird das 3D-Seminar am Tailfinger Progymnasium angeboten, unterstützt durch Sponsoren aus der Region. Die Schulkinder erlernen den Umgang mit einem CAD-Programm, entwickeln ein Produkt und drucken es schließlich am 3D-Drucker aus.

Lisa Beller zum Beispiel hat einen "Schallschraubenzieherzauberstab" entworfen. Die 14-Jährige ist inzwischen Tutorin im Projekt und vermittelt jüngeren Schülern, was sie selbst vor zwei Jahren gelernt hat. Dass das Spaß macht, bestätigte Jannik Bettighofer (13). Workshopleiter Tonio Mahr ist stolz auf seine Zöglinge.

Fachkräfte von Morgen fand man auch in den Projektgruppen der Hochschule Albstadt-Sigmaringen – bei den Technischen Informatikern beispielsweise, die ein Keylogger-Programm und Ampelsteuerungen vorführten, Lego Mindstorms mit Schülern programmierten oder ihre "Naos" – kleine Roboter – zur Zusammenarbeit bewegten.

Die Kommilitonen aus der Textil- und Bekleidungstechnik präsentierten die GlowBag, eine Erfindung von Joely Resch und Patricia Hänsel, die überlegen, sich mit ihrem Produkt – aufladbaren, leuchtenden Taschen – selbständig zu machen.