In der Hector Kinderakademie macht lernen Spaß. Foto: Schwarzwälder Bote

Hector Kinderakademie: Schalksburgschule reicht Antrag für weitere fünf Jahre ein

Egal ob Mathe, Astronomie, Technik oder Musik: Das Kursangebot der Hector Kinderakademie umfasst sämtliche Fächer, in denen sehr interessierte oder gar hochbegabte Kinder zusätzlich zu ihrem täglichen Schulunterricht gefördert werden sollen.

Albstadt-Ebingen. Fast fünf Jahre ist es inzwischen her, dass die Ebinger Schalksburgschule eine Hector Kinderakademie unter ihrem Dach eingerichtet hat. "Damals habe ich das Angebot bei einem Seminar kennengelernt und war sofort begeistert", erzählt Rektorin Bärbel Göttling-Lebherz. Sie ist auch Geschäftsführerin der Kinderakademie und übernimmt zusammen mit ihren Kolleginnen Susanne Lörch und Simone Stickel die Organisation des Projekts.

Bei diesem handelt es sich um außerschulische (Hoch-)Begabtenförderung, durch die Kinder, die in bestimmten Fächern herausragend oder zumindest sehr interessiert sind, über ihren alltäglichen Schulunterricht hinaus unterstützt werden sollen, um die jeweilige Begabung oder das jeweilige Talent frühzeitig hervorzuheben. Dabei werden für die Kinder verschiedene Kurse angeboten, die von ausgewählten Experten, wie (pensionierten) Professoren und Lehrern oder auch Studenten geleitet werden. "Dabei wird natürlich auch darauf geachtet, ob der jeweilige Experte sein Wissen kindgerecht vermitteln kann", betont Göttling-Lebherz. Außerdem werden immer nur sechs bis acht Kinder zu den Kursen zugelassen, damit eine geeignete Lernatmosphäre geschaffen werden kann.

Mitmachen dürfe außerdem nicht jedes Kind: Nur diejenigen, die ihren Lehrern und Schulleitern in bestimmten Fächern so positiv auffallen, dass sie deren Eltern eine solche zusätzliche Begabtenförderung empfehlen und mit deren Einverständnis dann befugt sind, die Schüler zur Hector Kinderakademie anzumelden. Außerdem ist das Projekt lediglich für Grundschüler gedacht.

Das Kursangebot wird immer in zwei Semester eingebettet; Zu diesen werden immer 130 bis 150 Kinder zugelassen. Dabei werden vor allem die vier MINT-Fächer – also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – mit einem Kursanteil von 60 Prozent gefördert. Die restlichen 40 Prozent der Kurse umfassen jedoch auch musische Angebote sowie Sprachkurse und solche, die die Sozialkompetenzen der Kinder fördern sollen.

Die Kurse finden hauptsächlich in der eingerichteten Akademie in der Schalksburgschule statt: "Das Angebot ist aber natürlich nicht nur für unsere Schüler, sondern auch für die der umliegenden Schulen gedacht", erklärt die Rektorin: "Wir schicken das Kursangebot immer an die anderen Schulleiter raus, und die können dann wiederum ihre Schüler empfehlen." Außerdem gebe es in den Städten Balingen und Sigmaringen ebenfalls Hector Kinderakademien sowie in rund 60 weiteren Städten Baden-Württembergs, mit denen die Schalksburgschule auch kooperieren würden. "Außerdem haben wir auch Partner hier in Albstadt, wie zum Beispiel die Musik- und Kunstschule, die Technologiewerkstatt in Tailfingen und das Naturerlebniszentrum in Oberdigisheim, die uns für bestimmte Kurse ihre Räumlichkeiten zur Verfügung stellen", erklärt Göttling-Lebherz. Begleitet werde das Projekt darüber hinaus von der Eberhard Karls Universität in Tübingen, die untersuche, ob sich die Kinderakademie positiv auf die Entwicklung dieser Kinder auswirken wird oder nicht.

Ob es das Angebot für die Albstädter Grundschüler in den kommenden fünf Jahren weiterhin geben wird, steht noch nicht fest: "Bis zum 1. März müssen wir der Stadt einen Entwurf für die kommenden Jahre einreichen, den diese dann der Stiftung weiter gibt", erklärt Göttling-Lebherz. Bis Juni wird sie dann erfahren, ob sie den Zuschuss für das Projekt bekommen. Noch bis zum Jahr 2020 wird es die Hector Kinderakademie jedoch auf jeden Fall weiterhin in Albstadt geben.