Karte in den Schlitz, Medien auf den Tisch, Touchscreen bedienen – wenn man erst mal heraushat, wie die automatische Ausleihe funktioniert, ist alles ziemlich einfach. Foto: Fischer

Stadtbücherei Albstadt führt automatische Ausleihe ein. Kunden können künftig Medien auch außerhalb der Öffnungszeiten zurückzugeben.

Albstadt - Seit heute ist das neue Verbuchungssystem "RFID" in den drei Niederlassungen der Stadtbücherei im Einsatz. Die neue Technik ermöglicht es dem Kunden, Medien ohne die Hilfe von Mitarbeitern auszuleihen und außerhalb der Öffnungszeiten zurückzugeben.

Es war harte Arbeit: Ehe die Stadtbücherei ihren neuen Service anbieten konnte, mussten ihre Mitarbeiterinnen fast 500 Überstunden leisten – parallel zum laufenden Betrieb. Am ersten Juli hatten sie begonnen, in allen Medien, angefangen bei den Romanen, sogenannte Transponder, anzubringen, Plastikkarten mit einem Chip, der alle für den Leihvorgang erforderlichen Informationen enthält. Jetzt ist die Arbeit abgeschlossen, und auch die Servicestationen, die den Inhalt der Chips lesen, sind installiert – am Freitag wurden die Automaten von Testkunden erprobt; seit heute sind sie ganz regulär in Betrieb.

Und der funktioniert so: Der Kunden legt die Medien, die er mitnehmen möchte, in Stapeln von maximal fünf Objekten auf ein markiertes Datenlesefeld und steckt seine Kundenkarte in einen Schlitz – übrigens tut es die bisherige, eine neue braucht es nicht. Dann liest und speichert der Automat die Daten, prüft, ob alles in Ordnung ist – ein Zwölfjähriger darf keine Thriller-DVDs ausleihen, die erst für 16-Jährige zugelassen sind – , gibt grünes Licht für den Leihvorgang und spuckt zum Schluss noch einen Beleg aus. Zu kompliziert? Gewöhnungsbedürftig? Das fanden beim Testlauf am Freitag vor allem ältere Kunden – ihnen ging das Personal zur Hand und wird das auch künftig tun, wenn Not am Mann ist. Der bestehende Informationsschalter bleibt ohnehin erhalten.

Auch für die Rückgabe gibt es einen Automaten; in Ebingen findet man ihn am bisherigen Standort der Spielothek, die ein paar Meter weiterziehen musste. Er steht außerhalb der Bücherei, was die Möglichkeit eröffnet, auch außerhalb der Öffnungszeiten Medien zurückzugeben, und funktioniert genau wie der Leergutschlucker im Einkaufsmarkt – sogar einen Bon gibt es. Während der Kunde mit diesem von dannen zieht, transportiert ein Fließband die Bücher ins Innere des Hauses, wo sie automatisch nach Stockwerken sortiert werden.