Temenuschka Dikanska-Greber (rechts) steht mit ihrer Freundin Rita Bosch vor zwei ihrer Gemälde. Foto: Koch Foto: Schwarzwälder Bote

Vernissage: Temenuschka Dikanska-Greber stellt im Burgfelder Bergcafé ihre Bilder aus

Albstadt-Burgfelden. Im Bergcafé in Burgfelden stellt bis Jahresende Temenuschka Dikanska-Greber ihre Werke aus. Die Laudatio hielt bei der Vernissage Rita Bosch, eine Freundin der Künstlerin. Das Farbenfrohe, Lebendige, die geballte positive Energie, die in den Bildern ebenso zu spüren sei wie im persönlichen Umgang mit der Künstlerin – das, bekannte Bosch, habe sie von Anfang beeindruckt und sei jedes Mal wieder ein Erlebnis. "Temi" – so wird die gebürtige Bulgarin von ihren Freunden in ihrer Wahlheimat Schwenningen genannt – sei immer imstande, ihre Umfeld mitzureißen, und schaffe mit den kräftigen Farben und bizarren Formen auf ihren Bildern einen wirkungsvollen Kontrast zur alltäglichen Tristesse. "Poesie ist Farbe" lautet der Titel ihrer Ausstellung, und der ist Programm: Das Farben-, Formen- und Linienspiel von "Temis" Kompositionen will die Fantasie anregen, zum Träumen anregen, die Wirklichkeit verzaubern.

"Meerestraum", "Der Rote Himmel und die Seesternchen", "Leiter zum Himmel", "Segelboot" – so heißen einige der Bilder, die im Bergcafé zu sehen sind. Ein Motiv, das einem oft begegnet, ist der Vogel – steht er für die Inspiration, die ihr ohne ihr Zutun zufliegt? Vor Jahren sei sie von einem evangelischen Theologen und Kunstkenner gefragt worden, ob sie beim Malen manchmal dem Zufall folge, berichtet Rita Bosch – der Zufall, das sei Gott.

Sie lässt Platz für Zufall, Improvisation, für Gott.

Die Künstlerin habe diesen Satz nicht vergessen und sich die Sicht zu eigen gemacht, dass Gott durch alle sogenannten Zufälle hindurch zum Menschen spreche – auch und besonders, wenn der schöpferisch tätig sei. "Der Zufall ist das, was uns zufällt, das, was uns entgegen kommt, damit wir etwas daraus machen." Wenn Temenuschka Dikanska-Greber ein Bild male, dann habe sie zwar eine ungefähre Idee im Kopf, was sie malen und welche Farbe sie verwenden wolle – aber sie lässt Platz für Improvisation, den Zufall, für Gott.

Temenuschka Dikanska-Greber ist in Bulgariens Hauptstadt Sofia aufgewachsen. Sie stammt aus einer Künstlerfamilie – ihre Mutter ist Malerin und Textildesignerin, der Vater Grafiker; Ateliers und Ausstellungen waren die Spielplätze der kleinen Temi. Später besuchte sie das nationale Kunstgymnasium für bildende Künste in Sofia, danach die nationale Akademie für bildende Künste – ihre Studienschwerpunkte waren Textildesign und Malerei.

2002 kam sie nach Deutschland und absolvierte an der Kunsthochschule Kassel ein Aufbaustudium für bildende Kunst.

Parallel zum Studium wirkte sie erst als Assistentin, später als Dozentin an der Sommerkunstakademie Hohenbusch im rheinländischen Erkelenz. Mittlerweile hat sie mehr als 60 Ausstellungen in Bulgarien, Italien, England und Deutschland bestritten; seit 2012 lebt und arbeitet sie auf der Schwäbischen Alb. Temenuschka Dikanska-Greber ist verheiratet und Mutter einer kleinen Tochter.