Eine ausgewogene Mischung aus Jung und Alt, Begeisterungsfähigkeit und Erfahrund: das Team des Ebinger FerienwaldheimsRaab Foto: Schwarzwälder Bote

Waldheim Ebingen: Feucht gestartet

Albstadt-Ebingen. Da muss wohl Petrus in seiner Wetterküche etwas gehörig missverstanden und das Motto "Auf ins coole Nass" der Ebinger Ferienwaldheims ein bisschen zu wörtlich genommen haben: Es regnete pausenlos am Sonntag, dem Tag der offenen Tür vor dem eigentlichen Waldheimstart.

Der Stimmung tat das schlechte Wetter gleichwohl keinen Abbruch. Zahlreiche Eltern mit ihren Kindern waren zum Auftakt der drei Ferienspielwochen gekommen – sie brachten schon mal Rucksäcke vorbei, informierten sich über die Gruppen, in die die Kinder eingeteilt sind, und plauschten miteinander. Im Saal wurde es eng: Das Kinderschminken war gefragt, am Basteltisch wurde eifrig gewerkelt, und als besondere Attraktion erwies sich das Glücksrad, dessen Hauptpreis ein Gutschein für die Waldheimfeste war. Auch für das leibliche Wohl war an der Saftbar des Landratsamtes und mit Kaffee und Kuchen bestens gesorgt – einige Betreuerinnen hatten fleißig gebacken, und der Ertrag ihrer Mühen fand reißenden Absatz.

53 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden sich in den drei Ferienspielwochen um insgesamt 300 Kinder kümmern, darunter Studenten, Lehrer, eine Ärztin und nicht wenige, die in der Ausbildung zu einem Erziehungsberuf stehen. Für die ersten zwei Wochen sind 227 Kinder angemeldet, die in 13 Kindergruppen aufgeteilt werden. Außerdem gibt es noch eine Gruppe für Zwei- bis Dreijährige und eine Spezialgruppe, die "Green OT’s". Bei dieser handelt es sich um elf 15-jährige Jungen und Mädchen, die noch ganz normal am Waldheim teilnahmen, als sie 14 Jahre waren, und jetzt ganz behutsam an die Betreuerrolle herangeführt werden sollen. Sie erhalten theoretische Grundlagen, werden aber auch praktisch in den Tagesbetrieb miteingebunden – so rekrutiert das Waldheim seinen Nachwuchs. Grundvoraussetzung für die Arbeit als Betreuer ist ein aufgeschlossenes Wesen, – und das haben sie alle: Strahlende Augen und ein Lächeln im Gesicht legen Zeugnis ab von ihrer Vorfreude auf die kommenden drei Wochen.

Da kann das Wetter noch so schlecht sein: Auch Anja Fritschi, Leiterin der Freizeit, ist zuversichtlich und freut sich auf die anstehenden Aufgaben. "Wir trotzen dem Wetter", sagt sie und erntet Zustimmung von ihrer Stellvertreterin Nicole Steinhöfer. "Und wir sind gut gerüstet, personell und von der Ausstattung her."

Auch das Programm kann sich sehen lassen. Am Freitag ist Hoffest, und es spielt die Band Zippo Kenst. Eingeladen ist jedermann, Beginn ist um 20 Uhr. Am Mittwoch, 7. August, kommt die Feuerwehr, zeigt den Waldheimkindern eines ihrer Löschfahrzeuge und veranstaltet anschließend eine große Wasserschlacht mit der legen-dären Wasserwand als Hauptattraktion. Zwei Tage später, am Freitag, 9. August, ist Elternfest, und die Kinder führen ein selbst gestaltetes Programm vor, das um 14 Uhr beginnt. Außerdem wandert jede Gruppe einmal mit ihren Gruppenleitern zum Rossberg und verbringt dort einen Tag. Aber auch auf dem Waldheim selbst ist allerhand geboten. Es gibt den großen Sportplatz, den Hochseilgarten, die Minigolfanlage und einen Spielplatz – und bei schlechtem Wetter immer einen Plan B.

Aber so weit muss es ja nicht kommen – ständig regnen kann es nicht. Außerdem hatten am Sonntag beim morgendlichen Gottesdienst in der Martinskirche alle göttlichen Beistand erbeten. Nur Petrus hatte in dem Moment wohl noch nicht ganz ausgeschlafen.