Schuberts Rondo für Violine und Orchester in A-Dur bildete den Höhepunkt des Konzerts. Eva Unterweger (rechts) spielte die Solovioline. Foto: Groh Foto: Schwarzwälder Bote

Kirchenkonzert: Ebinger Kammerorchester und Eva Unterweger gastierten in der Margrethausener Kirche

Ein Konzert mit Werken von Carl Philipp Emanuel Bach, Franz Schubert, Franz Xaver Richter und Joseph Haydn hat das Kammerorchester Ebingen in der Margrethausener Klosterkirche St. Margareta gegeben. Als Solistin glänzte die Violinistin Eva Unterweger.

Albstadt-Margrethausen (wgh). Zu Beginn hatte Pater McDonald Kelechi Nwandu, der Hausherr, die zahlreichen Gäste begrüßt und den Kirchenvater Augustinus mit den Worten zitiert "Wer singt, betet doppelt" – er schloss die Instrumentalmusik großzügig mit ein. Danach übernahm Martin Künstner, Dirigent des Kammerorchesters Ebingen, die Regie. Zum Auftakt erklang die Hamburger Sinfonie Nr. 5 in h-Moll von Carl Philipp Emanuel Bach. Den Anfang machte ein Allegretto mit melodiösem Streicherklang, der ganz dem empfindsamen Stil des Komponisten entsprach, und periodischen Tuttieinsätzen, die ihre Wirkung nicht verfehlten. Danach erklangen das Larghetto und ein flottes Presto, kraftvoller und rhythmisch betonter Schlusspunkt der Sinfonie.

Genau wie Carl Philipp Emanuel Bach war auch Franz Xaver Richter ein Wegbereiter der Klassik; das Orchester spielte seine Sinfonie in a-Moll. Das Allegro bestach durch vollen Klang, das Tempo giusto durch ansprechende Harmonien und das abschließende Allegro durch seinen Fugato-Charakter.

Höhepunkt des Konzerts war fraglos Franz Schuberts Rondo für Violine und Orchester in A-Dur. Der melodiösen Einleitung durch das Orchester folgte auf dem Fuß eine betörend kantable Solopassage, gespielt von der gebürtigen Ebingerin Eva Unterweger – die Solovioline dominierte auch das heitere Rondo mit seinem rhythmisch prägnanten Thema, das sich an das ausdrucksstarke Adagio anschloss.

Unterweger meisterte schwierigste Passagen mit frappierender Leichtigkeit, das Orchester sekundierte präzise, und am Ende erhielten sowohl Solistin als auch Ensemble einen Riesenapplaus.

Joseph Haydns Konzert für Violine und Orchester in G-Dur bot Unterweger erneut Gelegenheit, ihr stupendes Können unter Beweis zu stellen. Alle drei Sätze dieses Werks leben von ihren prägnanten, eingängigen Themen. Den Anfang machte das Allegro moderato, dessen Thema zuerst vom Orchester gespielt und dann von der Geige aufgegriffen und nicht ohne einen Schuss Virtuosität weitergeführt wurde – eine Kadenz mit heiklen Doppelgriffen durfte dabei nicht fehlen.

Im heiteren Adagio nutzte die Geige die Gelegenheit, ihre sanglichen Qualitäten zu demonstrieren – es war, als wollte sie Pater McDonald Recht geben. Das Allegro gefiel durch das muntere Wechselspiel von Orchester und Sologeige; großer Beifall war der Lohn für das vorzügliche Spiel von Solistin und Ensemble.

Den Schlusspunkt setzte die Sinfonie in G-Dur von Joseph Haydn. Ein heiterer, voller Klang zeichnete das gut phrasierte Allegro aus, auf dessen effektvollen Schluss ein Andante folgte, in dem ein präzises Pizzicato der tiefen Streicher das Spiel der hohen begleitete.

Mit einem kecken Presto und tänzerischem Schwung klang die Sinfonie aus – und es brandete frenetischer Applaus auf.