Zur Beratungsstelle der AOK führte einst diese Tür. Schnee von gestern: Künftig wird in Ebingen beraten. Foto: Kistner

Kunden aus dem Talgang werden an das Ebinger Kundencenter verwiesen.

Albstadt-Tailfingen - Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit hat die Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK) bereits im alten Jahr ihre Beratungsstelle in der Tailfinger Goethestraße geschlossen.

Auf Anfrage des Schwarzwälder Boten erklärte gestern Peter Kolb, bei der AOK Neckar-Alb zuständig für Öffentlichkeitsarbeit, die Beratungsstelle habe in den vergangenen Jahren immer weniger Zulauf gehabt – das hätten sogenannte Frequenzmessungen ergeben – , der Beratungsbedarf habe nachgelassen, und das Büro sei dadurch mehr und mehr auf eine Art "Briefkastenfunktion" reduziert worden.

Grund dafür seien weniger sinkende Kundenzahlen gewesen – laut Kolb steigen diese vielmehr – , sondern die Verlagerung des Informationsflusses auf Medien wie E-Mail oder Telefon. Zudem habe es weniger Anlässe für persönliche Besuche gegeben – beispielsweise sei es in Zeiten der elektronischen Gesundheitskarte nicht mehr notwendig, vor Ort einen Auslandskrankenschein abzuholen.

Stammkunden wurdenpersönlich informiert

Tailfinger, die persönliche Beratung in Gesundheitsfragen wünschen, verweist eine Notiz an der Haustür an das AOK-Kundencenter in der Ebinger Museumsstraße – darüber hinaus, so Peter Kolb, befinde sich auch die Burladinger Geschäftsstelle in Reichweite. Kolb besteht darauf, dass die Schließung in Tailfingen nicht als "Rückzug aus der Fläche" zu verstehen sei. Man sei in der Region präsent und werde es bleiben.

Bleibt die Frage, warum der Auszug aus Tailfingen nicht über die Medien publik gemacht wurde. Dazu erklärt Kolb, man habe es vorgezogen, die Stammkundschaft persönlich zu informieren: Jeder aktenkundige Beratungskunde habe eine schriftliche Mitteilung erhalten. Dass nicht alle verständnisvoll, sondern einige auch ziemlich verstimmt reagiert hätten, räumt er ein.