Sicherheit: Stadt misst Schneelasten

Albstadt. Angesichts des in den vergangenen Tagen gefallenen und des noch zu erwartenden Schnees hat die Stadt Albstadt beschlossen, die Schneelasten auf den Dächern der städtischen Gebäude zu überprüfen. Auf den Dächern und Vordächern wird die Schneehöhe gemessen und aus ihr und der Konsistenz des Schnees auf die Belastung geschlossen, der das Dach ausgesetzt ist.

Die Tragwerksplaner gehen davon aus, dass zehn Zentimeter hoher pulveriger Neuschnee zehn Kilogramm pro Quadratmeter wiegt und nasser, pappiger Neuschnee doppelt soviel. Noch schwerer ist trockener, verharschter Altschnee; er übt ein Gewicht von 30 Kilogramm pro Quadratmeter aus. Nasser Altschnee, der bei Tauwetter auftritt, wiegt sogar 45 Kilogramm pro Quadratmeter. Am schwersten aber ist Eis: Jeder Zentimeter schlägt mit zehn Kilogramm pro Quadratmeter zu Buche. Besonders groß ist Gefahr auf Flachdächern ohne Dachgefälle; hier kann es, wenn Dacheinläufe vereisen und Notüberläufe fehlen, zur sogenannten Wassersackbildung kommen.

Sobald auf einem Dach eines städtischen Gebäudes die zulässige Schneehöhe erreicht, wird es von der Stadt Albstadt für die Nutzung gesperrt. Von einer Räumung der Dächer nimmt sie dagegen Abstand – erstens, um Dachhaut, Oberlichter, Blitzableiter und was es sonst noch gibt, nicht zu beschädigen, und zweitens, weil die Räumung nicht ungefährlich ist: Bei der Räumung eines Daches müssen eine gleichmäßige Lastenverteilung und Arbeitssicherheit gewährleistet sein.

Auch Privatleute sollten ihre Dächer überprüfen

Nach Auffassung der Stadt sind die bei einer Räumung zu erwartenden Kollateralschäden am Gebäude und die Gefährdung der Einsatzkräfte unverhältnismäßig viel höher als die Kosten, die durch den Verzicht auf die Nutzung entstehen. Privatpersonen empfiehlt sie, ihre Dächer im Blick zu behalten und gegebenenfalls die notwendigen Schritte, sei es die Sperrung oder die Dachräumung, in die Wege zu leiten.