Albstadt ist inzwischen gut versorgt mit schnellem Internet – doch es geht noch besser. Foto: Reinhardt Foto: Schwarzwälder Bote

Breitbandausbau: Für die Gesamtstadt

Albstadt. Mehrere Beschlüsse zum Thema Breitbandausbau hat der Gemeinderat Albstadt in seiner jüngsten Sitzung einstimmig gefasst und der Umsetzungsstrategie zur Prioritätenbildung und den geplanten Maßnahmen zum FTTB-Ausbau – das Kürzel steht für "Leitung bis zum Gebäude – zugestimmt, wobei Schulen, Gewerbegebiete und unterversorgte Gebiete bevorzugt werden sollen.

Die nötigen Haushaltsmittel sollen ab 2019 zur Verfügung gestellt werden, Albstadt tritt der Kommunalanstalt Komm.Pakt.Net bei, und außerdem gründet die Stadt einen Betrieb gewerblicher Art für den Breitbandausbau.

Im Mai hatte das Ingenieurbüro Voss Telecom Services GmbH dem Gemeinderat die Details zur Entwicklung eines FTTB-Netzkonzeptes für den Zollernalbkreis präsentiert. Die Folge war ein Masterplan für alle Städte und Gemeinden im Kreis, denn "zukunftsfähige Bandbreiten können nur mit Hilfe von Glasfaserkabeln erreicht werden", wie es in der Sitzungsvorlage heißt. Um einen möglichst reibungslosen Verlauf zu gewährleisten, ist der Zollernalbkreis im Jahr 2016 der Kommunalanstalt Komm.Pakt.Net beigetreten, da die Telekommunikationsunternehmen oft nur Gebiete mit der nötigen Technologie versorgten, in denen sich der Aufwand wirtschaftlich lohne. Städte und Gemeinden müssen deshalb selbst aktiv werden und Hand in Hand mit dem Landkreis ein flächendeckendes Glasfasernetz aufbauen.

Im April 2017 hatte der Landkreis den Auftrag an die Planungsgemeinschaft RBS-wave, TKI und Voss Telecom vergeben, die auch die Planung für die Stadt Albstadt übernimmt.

Grob lässt sich der Masterplan in zwei Baustellen aufteilen: Zum einen die Backbone-Anbindung und zum anderen die sogenannte FTTB-Anbindung. Erstere bringt Glasfaser in die Gemeinden, Letztere sichert den Anschluss der Glasfaser an jedes Gebäude.

Im Dezember 2016 hatte das Land 266 000 Euro an Fördermitteln bewilligt. Langfristiges Ziel ist es, die Backbone-Anbindung bis 2022 fertigzustellen. Einen Zeitplan für die Glasfaseranbindung erarbeiten die Städte und Gemeinden derzeit, während Komm.Pakt.Net per Ausschreibung nach einem Netzbetreiber sucht.

Dass Albstadt in punkto Breitbandausbau im gesamten Zollernalbkreis am weitesten fortgeschritten sei, vergaß Oberbürgermeister Klaus Konzelmann nicht zu betonen. Ein Grund dafür ist, dass Unity Media und die Telekom einen großen Teil der Gebiete versorgen und die Telekom den Ausbau der Leitungen zu den einzelnen Verteilerstationen nahezu flächendeckend abgeschlossen hat.

An den Kosten für die Backbone-Anbindung bleibt Albstadt ein Eigenanteil von 622 000 Euro. Der Eigenanteil an den Kosten für die Pachtstrecke liegt bei 1,5 Millionen auf 15 Jahre. Für die Anbindung von Schulen und Gewerbegebieten muss die Stadt 440 000 Euro locker machen, für Pachtkosten 560 000 Euro, für Redundanztrassen 63 000 Euro plus Pachtkosten von 80 000 Euro. Für die Alternativtrassen liegt der Anteil bei 19 000 Euro. Diese Zahlen gelten freilich nur, wenn die angesetzten Kosten nicht überschritten werden und Fördermittel weiterhin in dieser Höhe zur Verfügung stehen.