Staunende Filmfans vor der Leinwand, über die Matthias Wissmanns Filme flimmern – bei der Vernissage in Simon Brodbecks "Albfactory" hatte Kunst viele Formen. Foto: Eyrich

Kick-Start: 800 Besucher kommen zur Vernissage der Albstadt Art Connection in der Ebinger Albfactory.

Albstadt-Ebingen - Was für ein Kick-Start: 800 Besucher haben die Premiere der Albstadt Art Connection in der Albfactory erlebt. Die Vernissage in dem charmanten, leer stehenden Firmengebäude hatte den Hauch der alternativen Kunstszene New Yorks.

Nackte Steinwände, ein Dielenboden, auf dem schon viel gearbeitet worden ist, Stahlträger: In Gebäuden wie der "Albfactory" ist Raum für viel Phantasie. Die ist mit der Vernissage der Albstadt Art Connection (AAC) – es war die Premiere der jungen Künstler-Vereinigung – eingezogen.

Dass Letztere so erfolgreich sein würde, hatten die Künstler wohl selbst nicht erwartet. Gut 800 Besucher machten am Sonntag den Abstecher vom Frühlingsfest in der Sigmaringer Straße – Kunstfreunde jeder Geschmacksrichtung und vor allem: jeden Alters.

Eine von ihnen ist Ruth Brodbeck, deren Sohn Simon die Albfactory bis zum Sommer zum Raum für Innovation und Kreativität ausbauen will. Bei einer Ausstellung auf der Landesgartenschau in Nagold sei ihr die Idee gekommen, dass die Räume "ideal wären für eine Vernissage", sagt Ruth Brodbeck und staunt selbst über das Ergebnis: "Was haben wir doch für ein Potenzial an kreativen Künstlern in Albstadt. Und was sind das für sympathische junge Leute."

Auch die Mischung hat gestimmt: Übergroße Fotografien auf Leinwand stehen neben frech-bunten Modekreationen. Kleinere, dafür farbenfrohe Licht(erschlangen)bilder und Comic-Zeichnungen hängen zwischen "terrorbunten" Graffiti. Dazwischen sind die Künstler am Werk, sprühen auf Holzplatten und nackten Frauenkörpern, zeichnen, musizieren, zeigen eigene Filme und Trailer. Sogar Koch-Kunst gibt es – nicht zum Sattsehen, sondern zum Sattessen.

Was so einschlägt, muss gefeiert werden – das lassen sich die AAC-Aktionisten um das Vorstandstrio Matthias Wissmann, Michael Knobel und Katja Bartolec nicht nehmen. Matze Bartl – Künstlername "Udown Mad Matze" – legt bei der After-Show-Party, die sich bis Mitternacht zieht, selbst auf. Die Rapper Ingrow und K3V greifen zum Mikro. Und viele wollen gar nicht mehr gehen. Genau so, macht Michael Knobel deutlich, sei’s gedacht gewesen. u Die Künstler: Akwa; Bartolka; Miriam J.P.; Mougezz; Soberhead; Udown Mad Matze; Matthias Wissmann; Yess. u Die Musiker: Die Anderen; Immigrator Sound; Ingrow; K3V; Shaolin Skit. u Die Koch-Künstler: Team Kunst-Werk-Haus. u Die Macher: http://albstadt artconnection.de