Laufen aus der Luft: Die rote Linie bezeichnet die geplante Trasse der 110-kV-Erdleitung. Foto: Stadtverwaltung

Stadt achtet auf ihre Linie: Kabeltrasse der Laufener Leitung soll so bebauungsfern wie möglich verlaufen.

Albstadt-Laufen - Vier Monate nach dem Beschluss des Albstädter Gemeinderats, die Mehrkosten einer Verlegung der 110-kV-Leitung in Laufen unter die Erde zu finanzieren, ist die Feinplanung in vollem Gange. Seit Ende August sind die Geodäten im Ort und vermessen die Trasse.

Vermessung und Planung erfolgen laut Baubürgermeister Udo Hollauer im Wechselspiel. Zu Beginn lag dem Planungsbüro nur der grobe Trassenverlauf vor. Den haben sie vermessen, auf der Grundlage  der Messung wurde eine erste Feinplanung erstellt, und die wanderte dann ins Technische Rathaus in Tailfingen. Dort wurde sie einer eingehenden Prüfung unterzogen – Hollauer versichert, dass kein Detail übernommen wird, ohne das die Stadtverwaltung ihr Plazet gegeben hat. Nach der Prüfung werde die Feinplanung überarbeitet, erneut geprüft und erst dann freigegeben.Die Sorgen einiger Trassenanwohner, die argwöhnen, die Leitung werde näher an der Bebauung verlegt als unbedingt notwendig wäre, versucht Hollauer zu zerstreuen: Die Stadt werde im Zuge der Prüfung Sorge dafür tragen, dass die Leitung so weit von den Häusern entfernt sei, wie es die Umstände gestatten. Sollte während der Vermessungsarbeitung der Eindruck entstanden sein, die Geodären wichen von dieser Linie ab, dann könne das technische Gründe haben: Ein Landvermesser müsse bei der Arbeit gewisse Koordinaten und Höhendaten »abgreifen«; diese lieferten Messpunkte wie an Hauswänden angebrachte Höhenbolzen oder Nägel in der Straße. So ein Nagel stehe natürlich  nicht immer  genau in der Flucht der idealen Verkabelungstrasse; wenn er anvisiert werde, dann heiße das noch nicht, dass an dieser Stelle das Kabel entlanggeführt werde.Laut Günter Eberle von der EnBW in Stuttgart  nähern sich die Vermessungsarbeiten und Untersuchungen vor Ort dem Ende. Ganz abgeschlossen sind sie noch nicht. In ihrem östlichen Teil müsse noch ein verbuschter Hang ausgemessen werden, und im Westen prüfe man die Möglichkeit, die Trasse nach Süden zur Eyach hin zu verlegen und sie so weiter von der Bebauung zu entfernen. Das Gelände – es befindet sich in der Nähe des Wasserfalls – sei aber abschüssig und bereite deshalb Schwierigkeiten; außerdem müsse die Geologie erkundet werden. Im technischen Rathaus geht man gleichwohl davon aus, dass die Feinplanung im Oktober abgeschlossen wird und der Vertrag zwischen Stadt und EnBW, zu dessen Anlagen sie gehört, unterzeichnet werden kann.Danach wird wieder geprüft; die untere Naturschutzbehörde im Landratsamt muss ihr Einverständnis zu der Planung geben. Erst wenn es vorliegt, können die Bauarbeiten ausgeschrieben und das Material – unter anderem Kupfer fürs Kabel – eingekauft werden. Günter Eberle geht davon aus, dass es Frühjahr wird, ehe die Bagger anrücken.

Solche Geräte sind derzeit in Laufen im Einsatz: Die Geodäten vermessen die Trasse der 110-kV-Leitung.